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Allgemein
Miyawaki-Wälder: Große Chance für Kommunen
Geschrieben:

Miyawaki-Wälder: Ein erstes Zwischenfazit…Ein hilfreiches Instrument um Siedlungen gegen die Krlimakrise zu wappnen! ☺️🌳🌳
Zugleich: Eine (kleine) Einnahmemöglichkeit für die Landwirtschaft?🚜

Das Interesse an den Miyawaki-Wäldern (Tiny forests) ebbt nicht ab.
Heute waren Vertreter:innen der „Klimaplattform Halle“ vor Ort, um sich den letztes Jahr im November angelegten Miyawaki-Wald einmal anzusehen (bislang gibt es drei Stück in Melle).
Mittlerweile rufen schon Menschen aus Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz hier an. Ein bis zwei Anfragen kommen jede Woche…
Dieses Dürre-Hitze-Jahr zeigt: Sofortiges Handeln, jetzt unverzüglich, ist zwingend notwendig.

Heute vieles gezeigt, besprochen, diskutiert…

Was hat gut geklappt? Der Miyawaki-Wald in Melle-Föckinghausen hat in einem Jahr etwa 60 cm zugelegt (einige Setzlinge weniger, andere Setzlinge bis zu 1 Meter), das ist enorm!
Es gibt kaum Setzlingsverluste, die Setzlinge schützen sich durch ihre Verdunstung und die Wasserbindungskraft des „Wurm-Hums-Bodens“ scheinbar gegenseitig. Ein sehr dichtes Gefüge CO2-bindender Grünmasse hat sich entwickelt, und einige Wildgehölze weisen bereits Beerenfrüchte auf 🙂

Wichtig ist es ja immer auch auf Dinge aufmerksam zu machen, die nicht so gut funktioniert haben, sprich: Die eigenen Fehler:

1.) Z.B. Miyawaki-Wälder werden mit Stroh abgedeckt, damit das Sonnenlicht nur an die Setzlinge gelangt (und nicht auf unerwünschte Beikräuter).
Wir haben hier eine Strohdicke von 20 cm geschaffen, viel viel zu wenig: Besser wären 50 cm gewesen, kombiniert mit Heu und Rasenschnitt, leicht zusammengedrückt,
damit die Schicht nicht höher als die Setzlinge ist.

2.) Auf 200 m² hatten wir etwa 5 Tonnen Tierdung (abgekauft von Landwirten) eingesetzt (25 Kilo Dung pro m²) und 50 Kompostwürmer pro m²,
die dafür sorgen sollten dass der Dung schnell verarbeitet wird, eine hohe Wasserbindefähigkeit erreicht und nicht ins Grundwasser gelangt.

Aus heutiger Sicht würde ich deutlich deutlich mehr Dung einsetzen. 70 Kilo Tiermist pro m² und 70 Kompostwürmer pro m².
Warum? Immer wieder wurde hier auf einem Rasternetz im Boden herumgestochert. 25 „Bodenstationen“, auf denen „halbwissenschaftlich“ geprüft wurde:
Ist noch Dung vorhanden? Lässt sich noch Feuchtigkeit „fühlen“?

Jetzt im August: Der Dung ist fast überall komplett verarbeitet, nur noch wenige Kompostwürmer im Boden (diese leben in den ersten 20-30 cm
in der Oberfläche). „Keine Kompostwürmer mehr“ heisst: Alle mangels Nahrung verstorben oder geflüchtet.
Bedeutet: Es war (mutmaßlich) deutlich zu wenig Dung, es hätte noch weitaus mehr sein können.

Kompostwürmer sind ein absolutes Freak-Thema (mir egal 🙃) aber wissenschaftlich nahezu perfekt untersucht: Sie fressen pro Tag bis zu 1 Gramm Biomasse und haben,
unter guten Rahmenbedingungen, eine irre Reproduktionsrate.
Also: 70 Kompostwürmer futtern im Monat 2 Kilo Dung weg (ohne Berücksichtigung der hohen Reproduktionsrate).
Die Ausschneidungen gelten als „schwarzes Gold“, welches vielfach im Gartenbau eingesetzt wird.
Auch der sog. „Kressetest“ (siehe Bild) ist als halbwissenschaftliche Untersuchung ganz interessant.

Und: Der sog. Wurmhums (siehe Grafik) erreicht eine enorm hohe Wasserbindekraft (durch Ton-Humus-Komplexe).
Wassermoleküle müssen von den Pflanzen fast schon „mit dem Brecheisen“
*aufgespalten* werden. Das erklärt den Erfolg der Miyawakis in diesem Trockenheitsjahr. Es hat kaum geregnet und war brütend heiß.
Dennoch gab es kaum Dürre-Verluste in dem untersuchten Miyawaki-Wald (Sandiger Boden). Sogar Buchensetzlinge haben es im großen Stil geschafft.
Und wir haben kein einziges Mal (!) gegossen!
Trotz Sandboden: Viel Feuchtigkeit steht den Pflanzen dennoch zur Verfügung, durch die hohe Bindungskraft des verarbeiteten Dung-Wurmkompost-Komglomerats im Boden.

Miyawakis (bis zu 40 unterschiedliche Baum- und Strauch-Arten werden auf einer Fläche gepflanzt, bis zu 7 Stück pro m², ausschließlich – in Orientierung an das Bundesamt für Naturschutz – heimische Pflanzen).
Sie wachsen 10 mal schneller als „klassische Wälder“ und sind etwa 30 mal dichter. Im inneren einer 10*10-Fläche ist es bei einem gewachsenen Wald etwa 2,5 Grad kühler als am Aussenrand. Sie sind wertvoll für eine Kühlung und schnelle Verschattung von Städten, machen
durch ihre Wuchsschnelligkeit ordentlich was her (auch visuell!) und filtern zudem Luftschadstoffe…

Interessant und auf einem der Fotos zu sehen:
Man sieht genau die Grenze zwischen Miyawaki-Wald und Nicht-Miyawaki-Wald (gut erkennbar an den vertrockneten Setzlingen im Nicht-Miyawaki-Gebiet).

Welchen Nutzen kann die Landwirtschaft daraus ziehen?🚜 Ist das ein weiteres Modell um Landwirtschaft und Umwelt-/Klimaschutz zu vereinen?
Gabriele Mörixmann, Ellen Akkermann vielleicht wäre das etwas für die politische Kreistagsebene?
Thomas Uhlen, Claus Kanke, Silke Depker [irgendwie funktioniert am Desktop die Namensmarkierung nicht…], oder für eine Unterstützung von Kommunen auf Landesebene?

Denn eine (kleine) Einnamhequelle für die Landwirtschaft:
Bislang haben wir pro Tonne Kuhdung/Pferdemist/Hühnermist etwa 80 Euro pro Tonne gezahlt (+ Anlieferungskosten).
Rechnen wir nun einmal so:

Eine Kommune möchte ihre Siedlungen und/oder Innenstädte schützen:
200 m² Miyawaki-Fläche = 14 Tonnen Dung (ggf. erfolgt eine Nachdüngung/Nachbestellung im Folgejahr) = 1120 Euro
Wenn man davon ausgeht, dass pro Kommune eine Schaffung von etwa 30 Tiny-Forests (mindestens) sinnvoll ist, um eine schnelle Kühlung zu erreichen:
Knapp 35.000 Euro nur für Tierdung. Das sind zwar keine Reichtümer, ist aber auch nicht „Nichts“, und bringt zudem sehr viel Wertschätzung.
Gut geeignet sind zudem auch die sog. HK-Päds: https://hagemann-krystosek.de/

Wichtig beim Tiermist: Dieser muss zwingend sehr sehr gut abgelagert sein, andernfalls würde das Ammoniak Bodenlebewesen und Kompostwürmer töten.

Düngemittelverordnung: Genau deswegen ist es so wichtig einen hohen Kompostwurm-Bestand zu gewährleisten. 14.000 Kompostwürmer der Arten „Dendrobena Veneta“ und „Eisenia Foetida“ sorgen dafür,
dass der Dung schnell verarbeitet wird, ein Boden-Schwamm entsteht und Feuchtigkeit erst durch hohe Wurzelwirkung nach oben entweicht (grob formuliert, natürlich können Versickerungseffekte nicht gänzlich ausgeschlossen werden).
Studien zu Miyawakis und auch zu Wurmverarbeitung von Kompoststoffen gibt es zu Hauf, im vierstelligen Bereich.
Kosten für einen 100 m² Miyawaki-Wald: Ca. 2500 Euro Materialkosten (Setzlinge, Stroh, Tiermist, Zaun, Kompostwürmer)

Tiny forests , so sagt man, sollen etwa 3 Jahre betreut werden (heisst: ggf. gegossen). Danach sind sie stabil genug, um sich selbst überlassen zu werden.

Der nächste Miyawaki wird am 26.11. auf dem Hof Hagemann-Krystosek angelegt. Bereits jetzt liegen schon 14 Anmeldungen vor.
Vielleicht wird es dieses Mal dreistellig…

https://500-aktiv-fuer-klima-und-artenschutz.de/events/26-11-ab-11-00-uhr-miyawaki-wald-anlage-tiny-forest/

Miyawakis klingen zunächst irgendwie „speziell“, etwas „sonderlich“, wühlt man sich doch durch einen Haufen von Studien und Zeitungsartikeln durch, dann sieht der Eindruck anders aus.

So ziemlich alles, was medial „Rang und Namen hat“, hat schon über dieses Prinzip berichtet.

Zeitungsartikel:
https://www.noz.de/lokales/melle/artikel/miyawaki-waelder-in-melle-so-geht-es-den-tiny-forests-jetzt-42617254

https://www.nationalgeographic.com/environment/article/why-tiny-forests-are-popping-up-in-big-cities

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/mini-waelder-in-der-stadt-so-sollen-miyawaki-waelder-das-stadtklima-verbessern-a-e9bfd722-0002-0001-0000-000178874289

https://www.theguardian.com/environment/2020/jun/13/fast-growing-mini-forests-spring-up-in-europe-to-aid-climate
https://www.express.de/nachhaltigkeit/natur-und-klima/miyawaki-wald-mini-oasen-sollen-staedte-gruener-machen-96524?cb=1660500151589

https://www.deutschlandfunkkultur.de/buergerwald-in-hamburg-helfen-miniwaelder-gegen-den-100.html
Viele recht beeindruckende Fotos und insbesondere auch passable Studienergebnisse zeigt dieses PDF:
https://urban-forests.com/wp-content/uploads/2020/05/Urban-Forests-report-The-Miyawaki-method-%E2%80%93-Data-concepts.pdf
Einige Filme zur Anlage:

Anbei ein kleiner Film einer Anpflanzung in Melle im November:
https://www.youtube.com/watch?v=KJ0q3Ith0nU&list=PLwIihHejeQXmsSZgneYLq0hfvhatWxbSp
Und zwei aus diesem Frühjahr (Lindenschule Bier und Schiplage/St. Annen)
https://www.youtube.com/watch?v=qZDRu5_ijJ0&list=PLwIihHejeQXmsSZgneYLq0hfvhatWxbSp
https://www.youtube.com/watch?v=e9WMI9x8ML0&list=PLwIihHejeQXmsSZgneYLq0hfvhatWxbSp

500 AKA – 500 Menschen aktiv für Klima- und Artenschutz in Stadt und Landkreis Osnabrück
Gemeinsam den Planeten retten. Wir alle. Lokal und regional.
https://500-aktiv-fuer-klima-und-artenschutz.de

Spenden:
https://www.betterplace.org/de/projects/75774-landkreis-osnabrueck-500-menschen-im-einsatz-fuer-klima-und-artenschutz

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Der kleine Egon ist ein typischer Kümmerling
Geschrieben:

Der kleine Egon ist ein typischer Kümmerling

Bei seiner Mutter hat er nie richtig getrunken, zum Glück konnten wir in den ersten 24 Stunden damals
jede Menge Kolostrum abmelken – ansonsten würde er wohl nicht mehr auf dieser Welt weilen.

2 mal ist er dem Tod schon von der Schippe gesprungen, danke an unsere Tierärztin Frau Böhne aus Melle.

Nach wie vor bekommt er noch die Flasche, einen Calcium-Zusatz und spezielles Lämmermüsli.
Egon leidet noch unter „Gummiknochen“, das erklärt auch seine X-Beine. Wird aber von Tag zu Tag besser.
Bald hat er es geschafft.
Und glücklich mampft er mit den anderen Tieren um die Wette wenn es getrocknetes Wildblumenschnittgut gibt.
Er liebt wilden Fenchel, da lässt er auch keinen anderen ran 🙂

Gnadenhof Brödel
http://gnadenhof-broedel.de

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Blühwiesenmahd macht glücklich!
Geschrieben:

Blühwiesenmahd macht glücklich! 🙂🙃😀

Danke an Familie Aring aus Melle/Neuenkirchen, die heute eine Riesenmenge Blühwiesenschnittgut vorbei gebracht hat.
Unsere Tiere freuen sich sehr darüber.
Immer wieder (im nächsfolgenden Jahr) schön zu sehen:
Dort, wo das Schnittgut abgelagert bzw. verfüttert wird, spriessen im nächsten Frühjahr besonders viele Wildblumen.
Dieses Praxis nennt man auch „Impfung von Wiesen“, heisst: Schnittgut wird an Stellen abgelegt, die bislang eher artenarm waren.
Kostet nichts und fördert die regionale Vielfalt.

Zudem heute geharkt und geharkt, stundenlang, monotone Arbeit.
Danach ist man klitschnassgeschwitzt und einfach glücklich.
Sport sorgt eh für gute Laune im Kopf, und wenn man intensive Bewegung dann noch damit verbinden kann, dass die Artenvielfalt ein kleines bisschen mehr wird:
Umso besser. Jede Ausmagerung von Wiesen erhäht (langsam) die Vielfalt, einfach weil sich auch kleine und weniger „wehrhafte“
Blumen durchsetzen können. Das Schnittgut dann im Kastenwagen zu den Tieren gebracht (das Jakobskreuzkraut wurde natürlich vor der Mahd entfernt). Große Freude
und zufriedenes Gemampfe.
Blühwiesenmahdgut ist äusserst gut für die Tiere. Viele viele Heilkräuter sind dabei.
Die „Schafgarbe“ trägt nicht umsonst ihren Namen. Der Name Schafgarbe leitet sich aus dem Althochdeutschen ab.
Garwe der Gesundmacher. Da dieses Kraut als Heilmittel bei Mutterschafen verwendet wurde, die zu wenig Milch oder gar keine hatten,
entstand der Name Schafgarbe (Quelle: https://www.kraeuterparadies.bayern/images/Lexikon/schafgarbe.html).

Wieder einige Pflanzen heute erstmalig auf den Flächen gesichtet:
Steinklee (danke für die Bestimmung an die Gruppe „Pflanzenbestimmung / Botanik-Gemeinschaft“), Seifenkraut, das „Kleinblütige Weidenröschen“…
Das ist die Bezahlung für die Maloche. „Bezahlung“ ist auch die überbordende Vielfalt, die man sieht (man beachte die Fotos):
Heute z.B. einen Bläuling auf wildem Wiesen-Thymian gesichtet. Stark!

Handeln lohnt sich sowas von, durch nicht aufhörende kleine Schritte sind (in kleinem Feld) große Dinge möglich.

Und auch wichtig und interessant:
Einen sehr guter Artikel über den Klimawandel und Klimaschutz, Strategien zur Überzeugung, Handlungsorientierungen (Interview mit Johan Rockström, 56, leitet seit vier Jahren als einer von zwei Direktoren das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung):
https://www.zeit.de/2022/32/klimaschutz-forschung-kommunikation-johan-rockstroem-interview?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

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Ein schöner Sommer für die Meerschweinchen
Geschrieben:

Unsere kleinen Meerschweinchen verbringen den Sommer gut geschützt in einem großen Auslauf. ☺️
Leider ist der Ur-Opa „Indiana Jones“ im letzten Monat verstorben, so bleiben noch 2 kleine Meerschis, die sich zum Glück sehr gut verstehen.

Wenn es Paprika oder Gurke (direkt aus dem Kühlschrank gibt) gibt, dann flippen sie vor Freude aus.

Gnadenhof Brödel
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Zwischen Ohnmacht, Apathie und Aufgabe, und „Jetzt erst Recht“-Stimmung
Geschrieben:

Freitag Nachmittag – Endlich wieder Natur- und Klimaschutz 🌳🌵
Zwischen Ohnmacht, Apathie und Aufgabe, und „Jetzt erst Recht“-Stimmung ✊
Und: Es braut sich gesellschaftlich am Horizont etwas zusammen – und das beinhaltet große Kontroversen 💥

Vor 4 Stunden hat er SPIEGEL seine neue Titelstory veröffentlicht:
Titel: „Mitten in der Katastrophe“
Online hier einsehbar: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/klima-krise-duerre-grossbraende-fluten-lawinen-angekommen-in-der-katastrophe-a-f35d3921-49bc-4f8a-ab3f-1455a6fa1eed

Sie gibt in angemessener medialer Hierarchie (halt die Titelstory) das wider, was in den letzten Wochen und Monaten ansonsten in den Gazetten eher auf Seite 3 und 4 zu finden war.
Waldbrände allerorts, ausgetrocknete Flüsse, Temperaturrekorde, reduzierte oder sogar komplett vernichtete Ernten und und und..

Und es wird immer klarer: Das Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens, die 1,5 Grad, werden vermutlich nicht mehr schaffbar sein (wozu, so fragt man sich, wurde dann diese Entscheidung getroffen??!).
Vor 2 Jahren war es noch wissenschaftlicher Konsens, das die 1,5 Grad wohl erst Mitte/Ende der Dreißiger „gerissen“ werden.
Seit letztem Sommer mehrten sich Studien, dass es schon Anfang der Dreißiger so weit sein könnte.
Und kürzlich (Juni) folgte eine weitere Untersuchung, welche die Wahrscheinlichkeit auf 60% beziffert, dass bereits in den nächsten 7 Jahren diese Erderwärmung kippen wird.

So oft meldet sich ein Gefühl, dass sagt: Ist doch alles egal. Alles läuft weiter wie gehabt: Versiegelungen, Flugreisen,
Millimeterkurze Rasen + Rasensprengung-Wasserverschwendung, Schottergärten…
Jeder Mensch, fast ohne Ausnahme hat da sein Thema (meins sind z.B. Dosengetränke: Für eine kalte Dose Cola oder Herforder vergesse ich fast alles…).

Und ein wildes Getöse aus der Gesellschaft, wenn
sinnvolle Vorschläge eingereicht werden (z.B. Veggieday, Tempolimit…).

Getöse der Art: „So nicht! So schlimm ist das nicht! Viel schlimmer sind doch….“
Eben dieses Getöse ist es, welches den Weg in die Hölle noch etwas beschleunigt.
Und da düsen wir nun, „freie Fahrt für freie Bürger:innen“, mit 180 voll drauf zu (und ich sitze im Fahrtwind mit ner Dose Herforder). Der Pferdefußmann grinst und lacht und grinst und lacht:
„Alle hier lang!
So schnell wie ihr wollt! Hier ist für alle Platz! Kommt nur her, Ihr Trottel! Wird aber heißer als auf der Erde!“

Um wenigstens irgendwas zu machen, nach dem Lesen des Spiegel-Artikels heute Abend zu einer unserer Artenvielfaltswiesen gedüst (wird meine Aufgabe sein, diese Emissionen dieser Fahrt zu kompensieren, ohne wenn und aber…).
Hier sind unterschiedliche Blühwiesen, Klimaschutzanpflanzungen und eine Streuobstwiese vorhanden.
Heute 1/3 der Wiese gemäht. Wird morgen abgeharkt, ausgemagert, wie immer, in einer ewig folgenden Endlosschleife…
So erhöht sich hier zumindest die Artenvielfalt, die gleichfalls wichtig ist, um sich gegen die Folgen der Klimaerwärmung zu wappnen.

Die Klimaschutzanpflanzungen auf unseren Flächen geben ein gutes Zeugnis der allgemeinen Situation ab: Auf unverschatteten (ungeschützten) sonnenexponierten Flächen haben es viele
heimische Arten nicht geschafft. Schlichtweg verbrannt und vertrocknet. Die Buche ist in diesem Jahr mit Abstand der größte Verlierer.
Auch viele viele Obstbäume (zumindest jene, die letztes Jahr (2021) gepflanzt wurden) leiden massiv unter dem Hitzestress. Teilweise vertrocknet, verstorben, oft Früchte gerade mal so groß wie ein 1-Euro-Stück.

Und trotz aller Verzweiflung. Es ist nicht alles schlecht!

Die in den letzten Jahren gepflanzten Blühwiesen sind absolute Artenvielfaltshotspots.
Heute wieder gestaunt und gefreut: Hornklee, Wilde Karden, Schafgarbe (die Purpurschafgarbe), Rainfarn, Leinkraut, es wimmelt nur so von Insekten.
50% der Blühwiesen werden jetzt gemäht, dort wird sich bis in den Herbst eine neue, frische Wildblumenwiese entwickeln.
Die Vogelschutzhecken (oft 8 Setzlinge pro m², schützen sich gegenseitig durch ihre Verdunstung) gedeihen prächtig.

Die Obstbäume, die im vorletzten Jahr (2020, als es etwas mehr geregnet hat) gepflanzt wurden, entwickeln sich gut
und haben (meist) die Trockenheit, naja, einigermaßen, überstanden. Es gibt sogar ein ganz klein wenig was zu ernten 🙂

Von den Feuchtbiotopen ist eines völlig ausgetrocknet. Die anderen 5 jedoch verfügen immerhin konstant über einige Zentimeter Wasser.
Oft sogar so viel, dass kleine Solar-Umwälzpumpen hier noch für eine Sauerstoffanreicherung sorgen können.
So dermaßen viele Frösche und Libellen freuen sich…Auch wenn es ein Hauch von Nichts ist.
Diesen Herbst wird weiter an einer Verschattung der Teiche gearbeitet.

Und etliche angepflanzte Bäume entwickeln sich auch ganz gut, sogar auf ungeschützten, unverschatteten Flächen.

Die heimischen Gewinner auf unseren Flächen:
Walnuss, Elsbeere, Speierling, Edel-Kastanie, Weide (!!!), Feldahorn, Vogelbeere (Eberesche), gemeine Esche

Die nicht heimischen Gewinner (ausschließlich auf nach Bundesnaturschutzgesetz erlaubten Flächen gepflanzt):

Roteiche, Zerreiche (Südfrankreich), Steineiche (Süditalien), Platane (France), Schwarznuss, Pekanuss,
Europ. Hopfenbuche (Vorsicht: Kaninchen lieben sie).

Ganz interessant: Auf den Miyawaki-Flächen läuft es eh ganz gut (wenig verwunderlich), wir haben aber auch
etliche „3W“-Stationen angelegt (steht für „Willi Winzig Wäldchen“): Auf eingezäunten 1-2 m² Flächen werden etliche Setzlinge nebeneinander gepflanzt.
Auch diese schützen sich durch Verdunstung gegenseitig. Zudem verschattet das hoch wachsende Gras.
Auf diesen Flächen haben sogar einige Buchensetzlinge zumindest im unteren Bereich des Setzlings noch Blätter…
Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden es Exemplare dieser „Willi Winzig Wäldchen“ in 2., 3. und auch 4. Jahr schaffen…

Ja, und dann ist da noch die gesellschaftlich spürende Aufruhr. Naja, spürbar nur bei einigen wenigen, aber doch, als Gradmesser, bei einer
eklatant steigenden Anzahl. Noch nie gab es hier so viele Kooperations- und Besuchsanfragen wie in den letzten 2 Monaten.
Sonntag schaut sich wieder eine Gruppe einen Miyawaki-Wald an.
Ich bin schon älteren Semesters. Ich habe kein Interesse mehr an gesellschaftlicher Aufruhr. Bei vielen Gleichaltrigen merke ich einen steigenden
Aktionismus, der irgendwie an „Nach-Einem-Uhrwerk-Funktionierende-Zombies“ erinnert:
Ruckel-Ruckel-Apathisch-Ein-Fuss-Vor-Den-Anderen-Ruckel-Ruckel-Wir-Machen-Jetzt-Aber-Hopp!!-Zombie-Alarm!“

Das ist gut, sehr gut. Denn auch „unsere Generation“ handelt verstärkt. Die „Ruckel-Ruckel-Zombie-Handlungs-Ruckel-Apathie“ führe ich ein wenig auf konsterniertes
„Wir sind eh bald tot“ zurück. Sind wir ja auch. Insofern ist die emotionale Betroffenheit zeitlich begrenzt.

Ich registriere aber auch viele viele Meinungen und Positionen von jungen Menschen.
Mit „Ruckel-Ruckel-Motivation“ hat das wenig gemein. Eher mit wild entschlossener Handlungsentschlossenheit! Koste es was es wolle…

Und das ist Neu! Liest man den oben genannten Spiegel-Artikel, dann wird (wie so oft) ein lobbyismusgesteuertes Handeln
deutlich (keinen Dank an die FDP!), welches dringend notwendige Veränderungen verunmöglicht!
Wie schon so oft ist es ein Lobbyismus, dem es ums Geld geht, als Sargnagel des Planeten!

Neu bei den Protesten der jungen Menschen: Geld ist garnicht mehr die Frage!!
Die Frage ist: Lebenswerte Zukunft! Oder überhaupt Zukunft!
Redet man mit Jugendlichen, telefoniert man mit jungen Menschen aus Aktionsgruppen, dann wird eine völlig völlig andere
Handlungs- und Opferbereitschaft deutlich. Eine derbe Kritik an bestehenden Verhältnissen und Parteien, ja zuweilen eine Komplettverzweifelung.
Nicht immer findet man aufgrund Positionierungen zusammen, aber klar ist:
Es wachsen junge Menschen heran, die aufgrund der klimatischen Veränderungen sehen: Wir stehen mit dem Rücken zur Wand.
Oder: Das Wasser reicht uns (bald) bis zum Hals.

Offen gesagt: Nicht immer weiß ich in solchen Fällen, was ich antworten soll…Ich bin oft völlig ratlos…
Und eindeutig (unzweideutig): Eine stärker werden „Radikalisierung“ ist nicht von der Hand zuweisen.
„Radikalisierung“ ist nicht per se schlecht, wenn es um die Grundursachen von Missständen geht, dann ist sie sogar sehr gut!
Es kann aber auch in andere Bahnen abdriften, die gesellschaftlich überhaupt nicht gut sind.

Unbedingt ist es nötig Maßnahmen für den Klimaschutz viel dringlicher, viel vehementer anzugehen, um wieder „gesamtgesellschaftlich“ zu handeln
und insbesondere jene „einzufangen“, die – durchaus zurecht – ihr Fortbestehen auf diesem Planenten gefährdet sehen.
Die Grafiken in diesem Artikel (Quelle: oben genannte Spiegel-Quelle) lassen (leider) nur wenig Interpretationsraum zu…

500 AKA – 500 Menschen aktiv für Klima- und Artenschutz in Stadt und Landkreis Osnabrück
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Allgemein
„Anbaden“ der kleinen Warzenenten-Küken
Geschrieben:

Heute stand „Anbaden Teil 2“ bei den kleinen Warzenenten-Küken an. 🥰🥰🥰🥰
Von ursprünglich 13 geschlüpften Winzlingen haben es 7 geschafft.
Diese wurden heute erstmalig in ein „grosses“ Wasserbecken (unter Aufsicht) gesetzt.
Nachdem dann sowohl im als auch ausserhalb des Beckens Ein- und Ausstiegssteine gesetzt wurden, war es dann etwas leichter für die Zwerge.
Bei 33 Grad ist Kühlung sehr hilfreich, aber aufgeregt waren sie alle…

Gnadenhof Brödel
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Allgemein
Die Vorbereitungen für den nächsten Miyawaki-Wald laufen auf Hochtouren
Geschrieben:

Die Vorbereitungen für den nächsten Miyawaki-Wald laufen auf Hochtouren. 😊🥰
Das Interesse ist überdurchschnittlich hoch. Anfragen aus Osnabrück, Halle, von der Hochschule Münster: Wie geht das? Was ist zu beachten?

Genau richtig. Der nächste Miyawaki wird im November (genaues Datum noch nicht ganz klar) in Melle gepflanzt.

Letztlich ist es doch so: Dieser Sommer hat gezeigt: Ohne Handeln wird es schwierig. Zu spät jedoch ist es keineswegs.
Danke an Uwe Krystosek und Eike Krystosek, die einen sehr hohen zeitlichen Aufwand betrieben haben, um Stiftungen für das Unterfangen zu begeistern (hat geklappt!, sehr gut!). Danke auch an Melle for Future, die sich beteiligen wollen. Wir versuchen einen Redakteur+ Kamerateam eines TV-Senders von der hohen gesellschaftlichen Relevant dieser Aktivitäten zu überzeugen.

Mit etwas Organisation, einigen Ausgaben und etwas Planung ist es ohne Probleme möglich, Strukturen zu schaffen, die dem Klimawandel trotzen.
Heute die entsprechenden Unterlagen des Bundesamtes für Naturschutz studiert, damit auch die geeignete heimische Vegetation gepflanzt wird.
Durch die Strukturen von Miyawaki-Wäldern (Tierdung) + die Erweiterung durch Kompostwürmer ist ein Konzept machbar, das
die Einsickerung von Nährstoffen ins Grundwasser verhindert und zugleich eine Bodenstruktur schafft, die jedes Tröpfchen Feuchtigkeit bindet und
den Wildgehölzen + Bäumen (ein Miyawaki besteht keineswegs nur aus Bäumen) bereitstellt.

Filme wie das geht:

https://www.youtube.com/watch?v=KJ0q3Ith0nU&list=PLwIihHejeQXmsSZgneYLq0hfvhatWxbSp

https://www.youtube.com/watch?v=qZDRu5_ijJ0&list=PLwIihHejeQXmsSZgneYLq0hfvhatWxbSp

https://www.youtube.com/watch?v=e9WMI9x8ML0&list=PLwIihHejeQXmsSZgneYLq0hfvhatWxbSp

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Allgemein
Der Wahlkampf hat uns wieder
Geschrieben:

Der Wahlkampf hat uns wieder 😁. Ich (persönlich) habe (mittlerweile) keinerlei Parteiaffinität mehr (soll jede:r selber wissen…)..
Heute ganz parteineutral jede Menge Wiesenfenchel geerntet, was für ein Duft!! Ebenso Körbeweise Leinkraut.
10-15 % der Pflanzen werden geernet, der Rest ist für Insekten, die haben es nötiger (die Standorte werden als heiliges Geheimnis nicht bekannt gegeben, es ist ein Segen was auf einigen angelegten Blühwiesen los ist, ein Traum!).

Gemeinsam mit Thomas Uhlen (Kandidat der CDU) wird in diesem Herbst eine wertvolle Streuobstwiese angelegt. ☺️
Z.B. mit dem „Stuttgarter Gaishirtlen“, einer Birnensorte aus dem Jahre 1760, von der es Bundesweit nur noch etwa 100 Altbäume gibt.
Da sich Klimazonen rasant nach Norden verschieben, wird diese köstlich und seltene Obstsorte hier im Landkreis gute Bedingungen vorfinden.
Bislang wurden hier etwa 35 dieser Bäume gepflanzt, sie wachsen und gedeihen prächtig und sind ein einzigartiges Kulturgut mit einem hohen Nutzen für die Artenvielfalt.

Zudem wurden wir gebeten eine schöne Aktion der GRÜNEN zu verbreiten ☺️:

Am Donnerstag, den 18. August um 19:00 Uhr ist Steffi Lemke, Bundestagsabgeordnete und Bundesumweltministerin, in Osnabrück
bei der Diskussionsveranstaltung „Klimafolgenanpassung und Rettung der Artenvielfalt – Herausforderung für Stadt und
Land, Mensch und Natur“ zu Gast. Ebenfalls dabei sind die GRÜNE Landesvorsitzende und Osnabrücker Direktkandidatin
Anne Kura und der im Landkreis antretende GRÜNE Direktkandidat Claus Kanke. Die Moderation übernimmt die regionale
Bundestagsabgeordnete Filiz Polat. Wir laden herzlich dazu ein, an der Veranstaltung teilzunehmen und mitzudiskutieren.
Veranstaltet wird die Diskussion in der Lagerhalle (Rolandsmauer 26) im Spitzboden. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

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Allgemein
Heute Naturschutzaktivitäten gemeinsam mit der Jugendgerichtshilfe
Geschrieben:

Blühwiese in Melle/Wetter bei der ehemaligen Bäckerei Schiermeyer wird fortgeführt – Danke an den Landwirt Jan Frederik Berger 😊😃
Und: Heute Naturschutzaktivitäten gemeinsam mit der Jugendgerichtshilfe

Eine tolle Nachricht vorab. Die Blühwiese in Melle/Wetter wird fortgeführt. Vielen vielen Dank an den Landwirt Jan frederik Berger,
der sich nach dem Facebook-Post neulich bereit erklärt hat, hier die Mahd und die Pflege zu übernehmen. Top! Viele viele Insekten und etliche Folgenutzer werden es danken.
Die Fläche wurde heute noch einmal abgemagert – im nächsten Jahr ist diese „reif“ für eine Neueinsaat von Magerarten. Mitten in Melle/Wetter
wird somit ein wertvolles Kleinod für die Artenvielfalt entstehen.

Heute am letzten Urlaubstag Wiesen mit einem Jugendlichen bearbeitet. Der junge Mann wurde im Rahmen einer juristischen Grenzüberschreitung bei einer
Klimaschutzaktion (Demo) zu 30 Sozialstunden „verdonnert“. Diese leistet er nun hier ab.
Hat heute einiges über Miyawaki-Wälder, klimaresistente Baumarten und Blühwiesen gelernt.
Auch die Fläche am Meller Ludwigsee ist jetzt komplett manuell abgeharkt. Auch diese ist nun „Ready for Magerarten“. Hier wird gesichert ein absoluter Vielfaltsmagnet entstehen.
Danke für den guten Einsatz!

Wiesenschnitt abharken ist Knochenmaloche. Und gleichzeitig war es total interessant. Der junge Mann macht es (bis auf die juristischen Grenzüberschreitungen) goldrichtig, fährt jetzt z.B. zum Klima-Protestcamp nach Hamburg.
Und: Ich habe im Leben noch keinen 16jährigen kennengelernt, mit dem ich mich über die Lage der Kurden im Nordirak austauschen konnte.
Hohes politisches Bewusstsein, hohes politisches Engagement. Diese Menschen wird es in den nächsten Jahrzehnten brauchen,
um Artensterben und Klimaerwärmung in Schach zu halten.

Morgen ist der Urlaub vorbei. Dann haben Arten- und Klimaschutz leider erstmal Pause.

500 AKA – 500 Menschen aktiv für Klima- und Artenschutz in Stadt und Landkreis Osnabrück
Gemeinsam den Planeten retten. Wir alle. Lokal und regional.
https://500-aktiv-fuer-klima-und-artenschutz.de/

Spenden:
https://www.betterplace.org/de/projects/75774-landkreis-osnabrueck-500-menschen-im-einsatz-fuer-klima-und-artenschutz

Allgemein
Ein kleines Wunder – der „verlorene Sohn“ ist wieder da
Geschrieben:

Ein kleines Wunder – der „verlorene Sohn“ ist wieder da 😃😎😍🫡🫡🫡🫡🐔🐔🐔🐔

Vielleicht erinnert Ihr Euch noch daran: Vor ca. 6,7 Wochen mussten etliche Hähne (genau genommen 11) umgesiedelt werden.
Es war einfach zu laut.
Um die Brisanz etwas zu entschärfen wurde etliche davon, gemeinsam mit 20 Hühnern, so schnell wie möglich auf einer Fläche „im Nirgendwo“ zwischengeparkt.
5 Hähnen und 7 Hühnern gelang zwischendurch aus dem Zwischenlager die Flucht in ein Hecken- und Waldstück.
Der Großteil konnte nach wenigen Tagen wieder eingefangen werden.

Ein Hahn jedoch (er trägt jetzt den Namen „Silvester Stallohne“, also ausgesprochen wie „Stall“ + „ohne“, einfach weil er Rambo 3-mäßig offensichtlich der perfekte Nah- und Überlebenskämpfer ist)
ließ sich partout nicht fangen. 6 Wochen lebte er in der Wildnis und hielt sich meist in einem undurchsichtigem Gelände an der Bahnlinie Westerhausen – Osnabrück auf.
Natürlich wurden dort auch kleine Wasser- und Körnerschalen aufgestellt, damit er nicht verhungert oder verdurstet.
Ein Netz von Wildkameras berichtete regelmässig davon, dass er noch lebt und zu welcher Uhrzeit er häufig an welchem Ort ist.

Hier ein Beispiel einer solchen Wildkamera-Sequenz:

Heute früh in der Morgendämmerung war es dann soweit. SEK-mässig: „Zugriff“!!!! – jetzt ist er wieder zu Hause und wird unter Garantie auch niemals wieder umgesiedelt, das hat er sich wahrlich verdient.
Er hat derbe gelitten. Sicherlich 1 Kilo Gewicht verloren, ist fürchterlich zerrupft und zertottelt und weist auch eine Bissspur auf.
Trotzdem gockelt er durch die Gegend als ob er der allercoolste und allergrößte Hahn sei, den die Welt je gesehen hätte.
Offen gesagt: Ich glaube, das ist er auch! ☺️🐔

Was für ein Kämpfer! Jetzt wird er erstmal mit ordentlich abgelaufenem Obst und Gemüse aufgepäppelt, viel viel frisches Wasser, Körnerfutter mit Calcium, zerdetschte Eier.
Er ist noch ziemlich verhaltensauffällig, aber das wird schon. Und er hat schon jetzt eine riesengroße Hühnerschar als Fanclub.

Willkommen zurück, Stallohne!
Uff: Wenn ein Tier, für das man die Verantwortung übernommen hat, sich irgendwo in einer Grauzone zwischen Überleben und Gefressen-werden befindet, das geht einem nahe.

Zur (nicht schönen) Wahrheit gehört leider auch: 3 Tiere, die aus der Zwischenstation ausgebrochen sind, haben es wohl nicht überlebt.
Ein Hühner- und ein Hähnegerippe wurden auf offenem Feld gefunden (vermutlich Opfer von Greifvögeln, die natürlich auch Hunger haben),
ein Hahn ist komplett und spurlos verschwunden.

Auch solche Erfahrungen können leider zum Betrieb eines Gnadenhofes dazugehören.

Gnadenhof Brödel
http://gnadenhof-broedel.de

Spenden:
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