Strategieänderungen und 8. Newsletter der gUG Umweltschutz
Geschrieben:Liebe Leute,
Es ging sehr sehr gut voran in den letzten acht Monaten. Offen gesagt: Die Arbeit im Hintergrund war horrend, zuweilen brutal, nicht selten fielen wir am späten Abend völlig gerädert, ausgelaugt, platt und ko ins Bett.
Es kann jedoch nun als nahezu gesichert gelten, dass wir ab 2025 weitgehend unabhängig von Spenden sein werden. Das ist ein Riesenriesenriesenschritt, der Arbeiten ganz maßgeblich erleichtern wird. Uff!!!
Und es ist ein Segen, dass Arbeiten (mit den Tieren / an den aktuellen Biotopen/ Neuanlagen von Biotopen) nun bald unabhängig von Kriegen, Inflation, monetärer Unterstützung (Spenden) stattfinden können werden.
Es ist vielleicht aufgefallen: Es dringen nicht mehr ganz so viele Informationen von hier „nach aussen“.
Offen gesagt: Das ist so gewollt (naja, eine aus der Not heraus geborene Notwendigkeit). Eine Änderung der Strategie.
Es klingt vielleicht ein wenig absurd, jedoch: Es wird mittlerweile dezidiert darauf geachtet, dass viele Informationen/Aktivitäten/Vorhaben weniger an der Oberfläche als vielmehr im Hintergrund/Verborgenen stattfinden.
Der Natur ist das egal (hauptsache, die Aktivitäten finden statt).
Für die Menschen hinter den Aktivitäten ist das nicht egal, denn niemand hat Lust sich ständig mit Steinen im Weg, Hindernissen, Vollidioten etc. zu beschäftigen.
Das Schöne ist: Seitdem die Arbeit vermehrt im Verborgenen stattfindet sind ein Großteil der Steine im Weg / Vollidioten („Ihr müsst aber dies und das…“…“Könntest Du nicht vielleicht SELBER (!), wir sind übervoll mit Arbeit….?“, Hysterisches „Iiiichhhh??? Ne also IIIchhh???? Ich dachte Ihhhrrr?“) wie von Zauberhand verschwunden.
Keine Sorge: Öffentliche Aktionen wird es natürlich trotzdem noch geben. Wir werden einen Mix finden aber leider eben intensiv darauf achten, welche Infos „nach draussen“ kommen dürfen.
Es wurde hier einmal überlegt, welche Hindernisse für die alltägliche Arbeit eigentlich am Beschwerlichsten sind/waren:
Mit weitem Abstand auf Platz 1:
Positionierungen/(nicht stattfindende) Aktivitäten/Maßnahmen etc. von LokalpolitikerInnen/Offiziellen, die sich ganz konkret auf stattfindende/geplante Schritte beziehen. Häufig sind es sogar LokalpolitikerInnen/“Offizielle“, die „Kraft ihrer Parteizugehörigkeit“ eigentlich
eher als förderlich für Umwelt-,Klima- und Naturschutz einzustufen sein müssten (so glaubt man). In der Praxis ist das leider häufig anders.
Es hilft dann sehr, Informationen vorzuenthalten bzw. Maßnahmen autonom zu gestalten, das erspart viel Zusatzarbeit.
Es hilft zugleich dann in sehr hohem Maße: Arbeiten „im Verborgenen“, abseits der Öffentlichkeit durchzuführen, das löst die Problematik sehr schnell in Luft auf (nach dem Motto: Wo niemand etwas mitbekommt, da mischt sich auch niemand (von aussen) ein – der/die sich sowieso nicht an den Arbeiten beteiligen würde).
Das große Manko dabei: Eigentlich ist die Arbeit „im Verborgenen“ ja komplett bescheuert, denn man will ja öffentlich Leute motivieren, miteinbeziehen, aktivieren, überzeugen…
Natürlich soll auch betont werden: Es gibt selbstverständlich auch (etliche) LokalpolitikerInnen/Offizielle, mit denen Kooperationen und Gestaltungen ganz hervorragend funktionieren. Es gibt davon sogar eine nicht unbeträchtlich hohe Menge. Das widerum ist sehr gut!
Nach einigen Jahren Übung merkt man schnell, wo (gemeinsame) Handlungen in „Türöffnungen“ bzw. „Türblockaden“ münden können.
Platz 2:
Langsamkeit. Langsamkeit in Entscheidungen, Umsetzungen, Planungen ist ein riesiges (überbordenes !!) Hemmnis. Es führt dazu, dass Energien langsam entrinnen, der (temporär-akuten) Wichtigkeit globaler bzw. lokaler Herausforderungen
nicht die entsprechende Wahrnehmung/Handlungsbereitschaft/Priorisierung zuteil wird.
Langsamkeit ist (nicht selten) der Tod geplanter und stattfindender Maßnahmen. Langsamkeit führt zu Müdigkeit, dann zum Einschlafen und dann zum Umkippen (mit der Nase voraus nach vorne).
Platz 3:
Zögerlichkeit.
„Ich weiß nicht ob man das darf? Also das muss erst intensiv abgeklärt werden…“
Ich weiß auch nicht ob man das darf, aber es interessiert mich auch nicht. Denn wieso soll das wichtig sein, wenn doch offensichtlich und schnell ein Nutzen für die Natur, Umwelt, das Klima entsteht?
Platz 4:
Gier, Anspruchsdenken und Geiz (in den unterschiedlichsten Facetten, man glaubt garnicht, was man da so alles erlebt)
„Eure Arbeit ist ja wirklich toll! Und ehrenamtlich, super! Da sollten sich mal andere Leute ein Beispiel dran nehmen!“ (und im Hinterkopf: Wie kann ich unser Produkt da am Besten hineinbringen? Wie kann ich den finanziell höchsten Nutzen aus deren Engagement herausschlagen?
Kann ich vielleicht sogar (als Beispiel) eine hohe Pacht für meine Fläche in Rechnung stellen? Ach, das ist ja toll…deren Projekt wird dafür sorgen, dass ich einen hohen (finanziellen) Mehrwert habe! Spitze!)
Platz 5:
(Zuweilen: Sehr bürokratische) Förderungslandschaft. Manchmal (nicht immer): Sehr aufwändige Möglichkeiten, finanzielle Unterstützung zu erhalten. (Manchmal) Mangelhafte (individuelle) Informationsbereitschaft involvierter Gremien.
Dieser Punkt hat intensiv auch etwas mit dem Platz 1 dieser Liste zu tun. Dieses Problem jedoch hat sich bald (siehe einleitenden Text) zum Glück erledigt. Mal ehrlich: Ist doch gaga: Oftmals muss man einen immensen Aufwand betreiben, um eine Förderung zu erhalten, um ehrenamtlich (und unbezahlt) etwas für den Planeten zu leisten. Und: Eigenes Geld muss man dafür auch noch mitbringen. Marktwirtschaftlich gesehen macht man also dreifach Minus. Jene Personen (Platz 1 dieser Liste), die teilweise die Förderungen erschweren, bekommen dafür (teilweise) sogar noch Sitzungsgeld. Aus Steuergeldern! Großartig! Himmelschreiend ist zuweilen die Ahnungslosigkeit etlicher (nicht aller !) lokaler PolitikerInnen in Bezug auf Naturschutz- und Klimaschutzmaßnahmen (Zitat: „Bevor ich mich eigenständig informieren muss, das zahlt mir doch keiner, da lehne ich den Antrag lieber ab!“). Diese Personen sind es jedoch, die zuweilen entscheiden, ob NaturschützerInnen ehrenamtlich aktiv eine Projektförderung erhalten (für Sachkosten). Kann man sich manchmal nicht ausdenken…Manchmal hämmert man seinen Kopf abends schrill kreischend gegen einen Pfosten aus Stahlbeton.
Platz 6:
Mangelnde Wertschätzung ob der ehrenamtlichen Arbeit.
Kann sehr frustrierend und demotivierend sein. Man braucht meist eine Weile, ehe man sich ob dieser Erfahrungen wieder „berappelt“ hat.
Letztlich aber auch ein sehr wichtiger Lerneffekt, und hat auch etwas mit Platz 8 zu tun.
Platz 7:
Beschimpfungen, Hass-Emails
Kann nervig sein, wird jedoch (in der Regel direkt) mit einem gut geölten Boumerang zurückgesendet. Manchmal geht auch mal etwas zu Bruch. Zur Not muss man auch mal jemandem den Autoscheinwerfer zertreten (bringt sehr viel Ruhe in die Angelegenheit, die Person wird dann plötzlich mucksmäuschenstill). In der Regel steht es danach (mindestens) 1:1. Arschkrampen!
Platz 8:
Eigene Erwartungshaltungen
Letztlich einfach zu lösen. Erwarte möglichst wenig, und Du wirst erstaunt sein, wie gut es läuft.
Handle im Verborgenen und Erwartungen werden völlig bedeutungslos.
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Und (unabhängig von Erwartungshaltungen) liefen in den letzten Monaten viele Dinge wirklich sehr gut.
Ein Punkt wurde oben schon angesprochen. Ein weiterer Punkt ist die geplante Gründung einer neuen Rechtsform der gUG Umweltschutz und Lebenshilfe.
Weitere Punkte (zumindest jene, die öffentlich verkündet werden können):
Ende Juni 2024:
Teil einer Schulkasse aus Münster hat 2 Tage bei uns campiert. Gemeinsame Arbeit für Tier-, Natur- und Klimaschutz:
https://www.umweltschutz-und-lebenshilfe.de/teil-einer-schulklasse-campiert-bei-uns/
https://www.umweltschutz-und-lebenshilfe.de/schulkasse-aus-muenster-in-aktion/
6. Juli:
Neues Aussengehege für Schildkröten:
https://www.umweltschutz-und-lebenshilfe.de/neues-aussengehege-fuer-die-schildkroeten/
11. Juli
Wir sind jetzt ein lokaler „Ableger“ der Gruppe „Citizens forests“:
https://www.umweltschutz-und-lebenshilfe.de/wir-haben-uns-entschieden-und-sind-jetzt-ein-citizens-forests-ableger/
Ab Mitte Juli: Schafschur, diverse Beweidungen unterschiedlicher Biotope,
Wildblumenwiese bei Thomas Philipps hat sich etabliert…
Viele viele Beiträge dazu auf http://umweltschutz-und-lebenshilfe.de
Z.B.:
https://www.umweltschutz-und-lebenshilfe.de/langeweile-kommt-hier-keine-auf/
23. Juli:
Impfungen gegen die Blauzungenkrankheit
https://www.umweltschutz-und-lebenshilfe.de/impfung-gegen-die-blauzungenkrankheit/
24. Juli:
Vielen Dank an IKEA Osnabrück für eine sehr hohe Spende:
https://www.umweltschutz-und-lebenshilfe.de/vielen-dank-an-ikea-osnabrueck/
1. August
Schwalbenschwanz in Melle gesichtet:
https://www.umweltschutz-und-lebenshilfe.de/schwalbenschwanz-in-melle-gesichtet/
August:
Kampf gegen die Folgen der Blauzungenkrankheit:
https://www.umweltschutz-und-lebenshilfe.de/schaf-molli-ist-schwer-erkrankt/
8. August:
Weitere Streuobstwiese für Beweidung vorbereitet:
https://www.umweltschutz-und-lebenshilfe.de/weitere-obstbaeume-geschuetzt/
Demnächst: Biotop-Pflege in Ostercappeln, Melle-Neuenkirchen, Vorbereitung einer Aktion in Ostercappeln etc. etc.