Weiter ging es heute in Ostercappeln
Geschrieben:Weiter ging es heute in Ostercappeln/Venne.
Auf der Mühleninsel an der Straße „Im Diebusch“ einige Korrekturschnitte an der Blühwiese gemacht.
Naja, viel ist nicht mehr übrig, von den beiden Wildblumenflächen, obwohl diese in den letzten Jahren regelmässig gemäht und ausgemagert wurden. Das ist leider eine sehr häufige Entwicklung an gewässernahen Arealen.
Die Böden dort sind sehr nährstoffreich, sodass auf Dauer Gräser die Wildpflanzen überwuchern. Naja, etwas Johanniskraut, Wegwarten, Hornklee, Malven etc. sind nach 3,5 Jahren noch vorhanden.
Im März wurde zwar noch eine Auffrischung vorgenommen (https://www.umweltschutz-und-lebenshilfe.de/biotoppflege-in-ostercappeln-und-planung-eines-groesseren-klimaschutzprojektes-mit-der-gemeinde/),
doch zuweilen sind es starke Niederschläge, die sich als nicht günstig für Wildblumenwiesen erweisen. Manchmal ist das leider so auf Biotopflächen. Nicht immer ist alles planbar.
Unser „schweres Gerät“ ist mittlerweile auf dem Schrottplatz. Der Zahn der Zeit. Somit musste also eine kleine Motorsense ran.
Für eine Komplettmahd leider nicht so gut geeignet, für Licht- und Schröpfschnitte aber allemal.
Und schön zu sehen:
Die kleine Aufforstungsfläche (vor 3 Jahren angelegt), macht sich mittlerweile recht gut. Nach anfänglichem „Zögerwachstum“ sind einige Setzlinge nun knapp 2 Meter hoch.
Das Leben an den Trockensteinmauern ist herrlich (Südeuropa-Flair an der Südseite, Skandinavien-Atmosphäre mit vielen Moosen an der Nordseite). Viele Schmetterlinge nutzen die Mauer zum Sonnen, diverse Schneckenarten nutzen die Mineralien zum Aufbau ihres Gehäuses.
Sehr schön ist auch die damals angelegte Streuobstwiese in ihrer Entwicklung. Hier sind etliche Uralt-Obstsorten angewachsen.
Die Birnensorte „Stuttgarter Geishirtle“ z.B. Von dieser Art gibt es im Bundesgebiet nur noch etwa 100 Altbäume (geschätzt). Der Baum hier ist mittlerweile 4 Meter hoch.
Die Sorte wurde angeblich um 1750 bei Stuttgart von einem Ziegenhirten aufgefunden. Die Sorte gilt als guter Pollenspender. Das Geishirtle reift als frühe Sommerbirne bereits Ende August und ist danach noch etwa acht Tage haltbar, auch reifen nicht alle Birnen gleichzeitig, so dass über einen längeren Zeitraum geerntet werden kann. Durch ihre gute Eignung für Konservierung und vor allem für das Dörren wird die kurze Nutzbarkeit ausgeglichen.
Das Obst was auf dieser Wiese wächst ist eine Besonderheit, ein Geschmackserlebnis, wie man es nicht kaufen kann, denn in Supermärkten sind diese Früchte nicht zu erwerben.
Jedes Jahr wächst hier etwas mehr heran. Im Frühjahr werden die Bäume wieder geschnitten, damit sie sich auch gut entwickeln können.