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Allgemein
Schönes neues Projeggt in Bissendorf
Geschrieben:

Erhöhter Bio-Anteil bei unserem Tierfutter und tolles neues (Tierschutz-)Projekt in Bissendorf 😍

Während die BIO-Versorgung als Mensch schon ganz gut funktioniert ist – aus finanziellen Gründen – bei unserem Tierfutter noch
„viel Luft nach oben“. Dennoch gelingt es durch bewusste Einkäufe und Einsparungen in anderen Bereichen
den Anteil des BIO-Tierfutters immerhin schrittweise zu erhöhen.
Je mehr Lebensmittel nach BIO-Richtlinien angebaut (und auch gekauft) werden desto besser ist dieses für die Artenvielfalt.
Und den Tieren schmeckt es ganz offensichtlich sehr gut 🙂

Am Nachmittag gab es ein Treffen mit Leuten aus Bissendorf, vom „Projeggt“ (https://projeggt.org/).
Ein tolles Gesamtprojekt, auch für Artenvielfalt, Klima- und Tierschutz ist dort im Aufbau.
War total motivierend und hat Spaß gemacht. Man glaubt garnicht, wie es einem selber „Anschub“ gibt, wenn man sieht,
dass immer mehr neue Projekte in der Region entstehen. Gut so!

Auch der Tierschutz wird in diesem Projekt nicht zu kurz kommen. So werden in naher Zukunft Hähne und Hühner dort einziehen,
die dann ein schlachtfreies Leben mit viel Platz, frischer Luft, gutem Futter & Co. führen dürfen. Spitze!!
Auch andere Kooperationen (Artenvielfalt) wurden bereits angedacht.
Jeden Tag einen Schritt weiter!


500 AKA – 500 Menschen aktiv für Klima- und Artenschutz in Stadt und Landkreis Osnabrück
Gemeinsam den Planeten retten. Wir alle. Lokal und regional.
https://500-aktiv-fuer-klima-und-artenschutz.de/

Spenden:
https://www.betterplace.org/de/projects/75774-landkreis-osnabrueck-500-menschen-im-einsatz-fuer-klima-und-artenschutz?

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Laufente Biggy ist krank
Geschrieben:

Irgendwas ist immer los auf dem Gnadenhof. Gesichert!
Langeweile oder Beschäftigungslosigkeit gibt es hier nie.
Jetzt hat es die kleine Laufente „Biggy“ erwischt. 😟😕
Sie hat sich von ihren Artgenossen abgespalten und sich still und leise in eine kleine Stallecke verkrochen.
Ein gesichertes Zeichen, dass etwas absolut nicht stimmt.
Sie kann zwar noch laufen, ist aber recht schwach. Noch diese Woche geht es so schnell wie möglich zur Tierärztin.

Bis dahin müssen es Hausmittel richten. Eine schale kaltes Wasser wurde mit etwas Oreganoöl und einer Tasse heiss aufgebrühtem
Schafgabe- und Fencheltee vermischt.
Dazu jede Menge Lieblingsfutter. Wird schon Biggy, in Kürze kannst Du wieder mit Deinen Kumpels um die Wette schnattern.

Gnadenhof Brödel
http://gnadenhof-broedel.de

Spenden:
https://www.betterplace.org/de/projects/71760-gnadenhof-broedel-melle-artenschutzprojekt-blumiger-landkreis-osnabrueck

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Hühneraufnahme geschafft
Geschrieben:

Heute war es dann also so weit. 😍😊
20 weitere Hühner wurden von einem Landwirt erworben und werden hier nun alt werden können…
Auch dieser Landwirt hat sich sehr gut gekümmert und seine Hühner gut versorgt.
Sie sind in einem guten Zustand.
Damit sie nirgendwo im Kochtopf landen wurden sie heute mittag überführt.

20 Hühner X noch etwa 5 Jahre Lebenserwartung = 100 Jahre 🙂

Sie haben sofort neugierig das Gelände erkundet, Bekanntschaft mit einigen Hähnen gemacht und die Unterkünfte inspiziert.

Anbei ein kleiner Film von der Aufnahme: https://youtu.be/1k8mvjmfHVE

Gnadenhof Brödel

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Spenden:
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Morgen steht ein großer Tag an
Geschrieben:

Morgen steht ein großer Tag an. 😍
20 Hühner werden freigekauft. Sie wissen noch nichts von ihrem Glück.
Großtiere wie Schweine, Schafe, Ziegen nehmen wir nicht mehr auf.
Auch die Station der Kaninchen und Meerschweinchen läuft aus.
Mit etwas Glück jedoch findet sich immer mal wieder noch ein Platz für ein Huhn oder eine Ente…

Frei vom Kochtopf werden sie hier noch etliche Jahre ihres Lebens verbringen können.
Sie haben ihre Arbeit vollbracht, die Eierproduktion. Nun steht ein neues Zeitalter an.
Heute jede Menge Kleinunterkünfte vorbereitet.

Um intern die Logistik zu vereinfachen erhalten die Ställe „Zeichen“ und „Namen“.
Unterkunft der aufgehenden Sonne, Häuschen des Kleeblattes, Stall der Herzchen, Blüten, Schmetterlingshäuschen,
Grinsesmiley, Blumen, Vielfaltsfarben…
Auch Nachbarskatze „Killer“ hat neugierig vorbeigeschaut…

Schweinchen Speedy hat heute eine Bürstenkur bekommen. Den Winterstaub rausbürsten 🙂
Fand sie toll.

Und auch an der neuen Finanzierungsidee wird hier mit Vehemenz gearbeitet.
Die Homepage des Gnadenhofes (http://umweltschutz-und-lebenshilfe.de) hat ein neues Release bekommen.

Gnadenhof Brödel
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Streuobstwiesenpflege
Geschrieben:
Einen Großteil des Tages mit der Pflege unterschiedlicher Streuobstwiesen verbracht. 😃
Baumschnitte müssen sein, damit sich die Obstbäume entsprechend entwickeln. Insbesondere die Vielfaltswiese in Ostercappeln/Venne an der Straße „Im Diebusch“ wird interessant.
Die Bäume dort wurden vor 15 Monaten eingepflanzt. Auch diese haben einen ordentlichen Schub gemacht. Sogar eine Leiter musste her.
Direkt an der Streuobstwiese lebt eine kleine Population des Landkärtchens (Araschnia levana). Dieser Tagfalter ist schon aufgrund seines unterscheidlichen Erscheinungsbildes (Frühjahrsausprägung, Sommerausprägung) beeindruckend. Es ist davon auszugehen, dass sich die Population durch die Streuobstwiese ausdehnen wird.
Im April ist in Venne zudem die Auffrischung einer Blühwiese (direkt auf der Mühleninsel, in der Nähe des Parkplatzes) geplant. Hier erfolgt noch Rücksprache mit dem Heimat- und Wanderverein Venne e.V. Dieses Areal wurde 2019 eingesät und hat mittlerweile an Vielfalt abgenommen.
Allerdings hat sich dort eine große Gesellschaft des Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris) angesiedelt (bestimmt auf 60 m²), für viele Insekten hilfreich. Somit werden vermutlich Teile der Wiese belassen wie sie sind.
Auch einige weitere Obstwiesen heute besucht und Baumschnitte durchgeführt. Über die Jahre und die unterschiedlichsten Projekte sind etwa 500 Obstbäume zusammengekommen. Gewachsene Streuobstwiesen, die regelmäßig betreut und gepflegt werden, können bis zu 5000 Arten eine Heimstätte geben.
Einige dieser Streuobstwiesen wurden schon vor 5 Jahren angelegt. Letztes Jahr gab es insgesamt 3 Kisten Obst zu ernten (Vielfalt braucht seine Zeit).
Die Hälfte der Früchte verbleiben an den Bäumen. Schließlich sollen Vögel und Insekten auch etwas davon haben.
500 AKA – 500 Menschen aktiv für Klima- und Artenschutz in Stadt und Landkreis Osnabrück
Gemeinsam den Planeten retten. Wir alle. Lokal und regional.
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Spenden:
 
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Machs gut, Teachy! Du wirst fehlen….
Geschrieben:

 

Auch Abschiede gehören leider dazu.

Heute ist auf dem Gnadenhof eine kleine Legende gestorben.
„Teachy“, oder auch „Das Teacher-Huhn“.
Ihren Namen hat sie bekommen, weil sie ein starkes Sozialverhalten hat
und früher immer wieder mit Hühnern aus der Massentierhaltung vergesellschaftet wurde.
Den armen Seelen, die oft mehr tot als lebendig waren, hat sie gezeigt, wie man im Staub badet, wie man Würmer findet,
wo die dicksten Insekten zu finden sind, wie man es sich im Stall gemütlich macht…

Heute ist sie friedlich eingeschlafen. Ihr genaues Alter ist unbekannt, vermutlich etwa 5 oder 6 Jahre.
Ein kleiner Film zu Teachy ist hier einsehbar:


In den letzten 6 Monaten war sie schon relativ träge, freute sich aber immer, wenn ihr Würmer gereicht wurden.

Sie hat hier ihre letzte Ruhestätte bekommen, unweit eines Birnenbaumes.
Birnen, Äpfel und Kirschen liebte sie über alles.
Zudem wurde eine kleine Weide auf ihrem Übergangslager „ins wohin auch immer“ gepflanzt.
Gerne saß sie geschützt unter Stauden unter Büschen. Die pralle Sonne mochte sie nicht so gerne.
Einige Hühner waren traurig bei ihrer Überführung dabei und gurrten leise ein kleines Lied.

Machs gut Teachy!
So eine wie Dich gibt es nicht oft auf der Welt, Du wirst fehlen.
Du hast vielen Lebewesen gezeigt, was es bedeutet, sich umeinander zu kümmern. Farewell!

Gnadenhof Brödel
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Milliarden für den Klimaschutz
Geschrieben:

Milliarden für den Klimaschutz – kann gut sein, dass auch wir dabei nicht leer ausgehen😳😳😳🤩

Letztes Jahr sorgte es für großen Wirbel. Der Gründer des milliardenschweren Kleidungsunternehmens „Patagonia“
hat seine Firma an eine gemeinnützige Stiftung übertragen. Gewinne fließen komplett in den Kampf gegen den Klimawandel.
Dieses Jahr schlappe 100 Millionen.

Siehe:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/patagonia-stiftung-klimaschutz-101.html

Wohl denen, die nachweisen können, sich seit einiger Zeit in diesen Kampf aktiv einzureihen.
Auch die erhaltenen Preise für das Projekt „500 AKA“ sind bei den nun stattfindenen Gesprächen nicht von Nachteil. 😳🤩

Eine erste Kontaktaufnahme hat stattgefunden. Es wird nun überlegt, was tatsächlich realistisch
ist, wie viel Geld von uns seriös im Einsatz gegen den Klimawandel in diesem Jahr ausgegeben werden kann.
Der Ausgang ist noch ungewiss. Das ein oder andere Milliönchen
könnten hier in der Region schon glaubhaft und nachweisbar gegen den Klimawandel eingesetzt werden. Da wüsste ich schon so einiges! 🙂
Im Ernst: Schlussendlich geht es wohl eher um 10.000 oder 20.000 Euro, auch das wäre schon Mega 😳🤩, und natürlich wollen wir auch unsere Tiere für Klimaschutzmaßnahmen einsetzen). Generell ist es so, dass
alle Stiftungen & Co. natürlich oft akribisch nachprüfen, was mit ihrem Geld geschehen ist, und das ist ja auch verständlich….

Trotzdem ist landauf, landab zu sehen, dass Engagement gegen den Klimawandel immer mehr zu einem Geschäftsmodell wird.
Und das ist auch gut so, denn gesellschaftsübergreifend wird das Tempo erst dann schneller, wenn das Tempo auch bezahlt wird.

Und plötzlich drängeln sich alle nach vorne, 🏃🏃🏃🏃 auch jene, die sich in der näheren Vergangenheit noch beschwert haben, dass Greta Thunberg „mit ihren Aktionen Millionen verdient“.
Ich finde dieses „Nachvornedrängeln“ nicht verwerflich, im Gegenteil! Es ist eine fulminante Chance, den Klimawandel auf
den letzten Metern noch etwas einzugrenzen. Insofern sind wir dabei: 🏃🏃‍♀️🏃🏃‍♀️🏃🏃‍♀️🏃🏃‍♀️🏃🏃‍♀️

Klimaschutz braucht Geld! Ohne Geld, keine Setzlinge! Keine Bodenaufwertungen! Keine Förderung der Artenvielfalt! Keine Maschinen!

500 AKA – 500 Menschen aktiv für Klima- und Artenschutz in Stadt und Landkreis Osnabrück
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Ein ganz ganz großer Abend für 10 kleine Hühner
Geschrieben:

Ein ganz ganz großer Abend für 10 kleine Hühner. 🥰🥰
Aufgeregt warteten sie darauf, dass sie abgeholt werden. Glückliches Gackern und Gurren, als sie in den Transportboxen ins Auto verladen werden.
Und etwas aufgeregt und ängstlich waren sie dann doch, als sie in die neuen Unterkünfte einzogen.

Das Modell ist (ähnlich wie beim Verein „Rettet das Huhn e.V.): Bei einem Landwirt unseres Vertrauens werden immer mal wieder Hühner freigekauft, wenn diese 2 Jahre lang Eier gelegt haben
und somit für die Eiablage nicht mehr produktiv sind. Der Landwirt geht fürsorglich mit den Tieren um und kümmert sich sehr gut um diese.
Eigentlich werden die Tiere dann dort nach 2 Jahren geschlachtet.
Jetzt können sie noch 3-4 Jahre glücklich weiterleben und den lieben langen Tag machen, wonach ihnen so der Sinn steht.
Der Landwirt bekommt einen etwas höheren Preis, als wenn sie zur Schlachtung gehen und hier wird von dem Hühnermist profitiert.
Der Mist geht, nachdem er etwas abgelagert wurde, auf unsere Selbstversorger-Gemüsefläche.
Dadurch wachsen Kartoffeln, Kürbisse, Salate, die dann teilweise wieder an die Hühner gehen.

Morgen, wenn die Sonne aufgeht, dann machen die Tiere ihre ersten Schritte in Freiheit. Sandbäder, Auswahl aus 8 kleinen Behausungen,
viel Sonnenlicht, jede Menge andere Hühner der unterschiedlichsten Rassen, Hähne, Enten, Gänse, Ziegen, Schafe, Ponys,
Wasserquellen, Körner, Würmchen, bald auch wieder Insekten. Die werden Augen machen 🙂

Und Sonntag folgen, von einem anderen Landwirt, diverse weitere Hühner. Freiheit ist doch einfach das Geilste!

Gnadenhof Brödel
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Jede Menge Setzlinge: Rein in den Boden
Geschrieben:

Der Oberboden zumindest ist einigermaßen feucht.
Noch einige Wochen kann gepflanzt werden 🙂 🌳🌿🌿🌿
Vielen lieben Dank an Ruth Räbiger, die einige tolle Maulbeerbäume geschickt hat.
Maulbeeren sind recht hitzeresistent und kommen mit Trockenheit zurecht. Zudem sind diese gut für viele Insekten.
Am Standort Kreimerhof freuen sich die Ponys und Ziegen über diese Bäumchen.

Am Standort Wulberg heute weiter an dem Weidentunnel gearbeitet. 20 Meter lang, auf zwei Seiten.
Bedeutet: Insgesamt 200 Stecklinge schneiden und pflanzen.
Einige Enten und der Hahn „Uwe“ inspizierten den bald schützenden natürlichen „Kühltunnel“ bereits interessiert 🙂

Gnadenhof Brödel
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Bewahrung der Schöpfung und Kirchenaustritt
Geschrieben:
Ein Schreiben der Kirchengemeinde lag gestern im Briefkasten.
So etwas empfinde ich als positiv beeindruckend. Es geht um ein Gespräch zu dem erfolgten Kirchenaustritt.
Werd ich auf jeden Fall annehmen. Find ich gut so etwas! ☺️👍
 
Das wird ein interessantes Gespräch, eine Diskussion, vielleicht eine Annäherung.
Bei jedem Menschen ist eine Meinung in stetigem Fluss. Dass ein Austritt aus der Kirche erfolgte muss nicht zwingend bedeuten,
dass z.B. in 5 Jahren nicht wieder ein Eintritt erfolgen kann.
In diesem Jahr erfolgte hier nach 29 Jahren Parteitreue auch ein Abschied von den GRÜNEN.
Vielleicht erfolgt dort irgendwann trotzdem wieder ein Kreuz auf dem Wahlzettel.
 
Um die Diskussion anzuregen erfolgte heute bereits eine Kurzantwort zu der Einladung. Ist ja nicht so, dass hier nicht ab und an auch mal etwas in der Bibel geschmöckert wird. Nicht oft, aber es passiert.😉
Und es macht Sinne, das Verhältnis der Kirche gegenüber Klimaschutz, Artenschutz, Tierschutz auch öffentlich zu thematisieren.
 
Ich bin in Berlin in einer evangelischen Schule aufgewachsen. Mit Morgenandachten, morgendlichem Beten und allem, was dazu gehört.
Oft (und gerne) habe ich Kirchentage besucht, war häufig in Taizé.
 
Etwa seit 15-20 Jahren jedoch gehe ich kaum (so gut wie garnicht mehr) in die Kirche. Ich habe oft das Gefühl gehabt, dass verschiedene KirchenvertreterInnen das Evangelium nicht so recht „beherzigen“, ich kam mir immer „verlorener“ in der Kirche vor. Manchmal kam ich mir in den Andachten wie ein Ausserirdischer vor.
 
Etliche (zugegebenerweise subjekte Erlebnisse) liessen mich immer mehr an der Kirche (nicht zwingend jedoch an Gott) zweifeln. Ich bin eigentlich eher „wissenschaftlich orientiert“. In sofern kann man vielleicht nicht alles „bierernst“ nehmen, was in der Bibel steht. Dennoch ist eines Existenz eines Gottes oder einer Göttin nicht ausgeschlossen – auch wenn es manchmal als Folge nötig erscheint, dieser Instanz mit Zynismus, Hadern, Anschreien und schwarzem Humor gegenüberzutreten.
 
Mir persönlich ist eine große große Herzensangelegenheit, dass die Bewahrung der Schöpfung im Zeitalter von Artensterben, Tierskandalen und Klimaerwärmung mehr Raum bekommt.
Völlig unabhängig davon, ob die Welt nun rein naturwissenschaftlich oder durch ein Element Gottes (einer Göttin?) geschaffen wurde. War es ein Gott, so wird es umso wichtiger, die entsprechende Verantwortung in der Kirche zu thematisieren.
 
Mir gefällt z.B. (1. Mose 2,15) („den Garten Eden zu bebauen und zu bewahren“), Jesaja 11,6–8, natürlich Franz von Assisi (der die Welt um sich herum ganz als Schöpfung Gottes sieht.
Als solche sieht er in allen Tieren und Pflanzen Gott als den Urheber der Welt. Eine echte Instanz, der Assisi.).
 
Ganz schrecklich empfinde ich Luthers Übersetzung
„sich die Erde untertan zu machen und über die Tiere zu herrschen“.
 
Passend zur Klimaerwärmung und zum Artenschutz ist 1. Mose, 9 „Siehe, ich richte mit euch einen Bund auf und mit euren
Nachkommen und mit allem lebendigen Getier bei euch,
an Vögeln, an Vieh und an allen Tieren des Feldes bei euch,
von allem, was aus der Arche gegangen ist, was für Tiere es
sind auf Erden. Und ich richte meinen Bund so mit euch auf,
dass hinfort nicht mehr alles Fleisch verderbt werden soll durch
die Wasser der Sintflut und hinfort keine Sintflut mehr kommen
soll, die die Erde verderbe.
 
Oder etwas philosophischer aber in seiner Aussage klar und deutlich:
Johannes 1,1-3:
Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und
Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle
Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist
nichts gemacht, was gemacht ist.
 
…heisst das nicht, dass wir Gott töten, wenn wir die durch ihn verursachte Vielfalt reduzieren?
 
Am Ende des Markusevangeliums beauftragt Jesus deshalb
auch seine Jünger und sagt: Gehet hin in alle Welt und predigt
das Evangelium aller Kreatur. (16,15) Im Griechischen
Wortlaut heißt es sogar: verkündigt das Evangelium der ganzen
Schöpfung.
 
Oder Matthäus (nein, nicht der Lothar! 😉):
Seht die Vögel unter dem Himmel an … Schaut die Lilien auf
dem Feld an … ich sage euch, dass auch Salomo in all seiner
Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen.
(6,26-29)
 
Und in Johannes 3,16 heißt es: „Denn also hat Gott die Welt –
den Kosmos – geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab,
damit alle, die an ihn glauben nicht verloren werden, sondern
das ewige Leben haben.“ Gottes Liebe umfasst nicht nur die
Menschheit, sondern den ganzen Kosmos. Es wäre eine gefährliche
Verengung, die Verkündigung des Reiches Gottes
durch Jesus allein auf die menschliche Welt zu beschränken.
 
In den letzten 8 Jahren wurden von hier oft Kirchenvertreter angeschrieben, um „gemeinsam etwas zur Bewahrung der Schöpfung zu leisten“, sei es in
Form von Blühwiesen oder Klimaanpflanzungen. Manchmal hat das funktioniert, das hat mich dann sehr gefreut. Sehr oft aber
kam nicht einmal eine Antwort. Irgendwann habe ich das Anschreiben dann aufgegeben. Ersschien mir sinnlos zu sein. Viel zu oft hatte/habe ich den Eindruck, dass auch die Evangelische Kirche (man verzeihe mir diesen Ausdruck)
„heuchlerisch“ mit der Bewahrung der Schöpfung umgeht. Dass ihr diese Aspekte nur in sprichwörtlichen „Sonntagsreden“ wichtig sind.
Grausam, absurd, zutiefst verachtenswert, mitleidlos, als Verhöhnung der Situation rund um die Geburt Jesu, empfinde ich das menschliche Verhalten an Weihnachten. Auch der Kirche gebe ich diesbezüglich eine gehörige Portion Mitschuld.
Eine gigantische Masse an Tieren überlebt dieses Fest nicht. Sie sterben qualvoll für eine einzig und allein hedonistische Völlerei – zum Fest der Liebe und Barmherzigkeit. Ich sehe nicht, in keinster Weise, dass die Kirche diesbezüglich dagegen steuert.
Selbst wenn man sich nur einen Bruchteil einer Sekunde versucht in die Szenerie der Jesusgeburt (und ihre Umgebung) einzudenken wird es doch eigentlich schier unmöglich,
sich an Weihnachten so zu verhalten, wie es allgemein praktiziert wird? Es ist zuweilen, auch von der Kirche, eine Heuchelei, die (kleiner Wortwitz) „durchaus zum Himmel stinkt“. In Gänze jedoch möchte ich der Kirche diese „Heuchelei“ so nicht vorwerfen. Dazu gibt es auch dort zu viele Menschen, die dieses Thema nach vorne bringen. Eine eindeutige Sichtweise gibt es auch hier nicht.
 
Das Gespräch mit dem entsprechenden Kirchenvertreter zu diesen Themen wird spannend.
Und dennoch gilt in der Welt: Ein Tischtuch ist (eigentlich) nie komplett zerschnitten. Man weiß nie, was in einigen Jahren sein wird.