Wir müssen dahin, wo es weh tut -Sonst tut es irgendwann „richtig weh“
Geschrieben:

Wie der Klimawandel beginnt unser aller Verhalten zu hinterfragen – inklusive eigene Nahrungsaufnahme
Müssen denn wirklich auf jedem Dorffest Bratwürstchen sein? Ohne Grillfleisch keine Feier?
Vorbereitung für Blühwiesen- und Gnadenhoffeier „Brödel“ laufen auf Hochtouren
Essen und Getränke für alle kostenlos
Auf der Feier werden 4 Obstbäume gepflanzt, um den CO2-Verbrauch der Party auszugleichen

Klingt spinnert? Bei dem was noch kommt absolut angemessen….

Ja, da haben wir den Salat. Die Klimakatastrophe kommt immer näher. Oder genauer: Sie ist da, hier vor Ort!

Nachgewiesen wurde, dass es eben nicht nur das „Wetter“ ist (was gerne von den Klimaerwärmungs-Leugnern behauptet wird)
sondern dass die Temperaturen global und kontinuierlich ansteigen:
https://www.sueddeutsche.de/wissen/klimakatastrophe-globale-erwaermung-1.4538193?fbclid=IwAR1M8x4Vxs1IY7XI9k83VkpK-wvFPf04fR7y2K0rx7kfD5cBN-peuZD-hN0

Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz verkündete diese Woche klar und deutlich, dass auch in Niedersachsen das Wasser knapper werden wird und der aktuelle Stand
„nur ein Vorgeschmack auf das ist, was noch kommen wird“:
https://www.noz.de/deutschland-welt/niedersachsen/artikel/1820819/wasser-wird-knapper-in-niedersachsen
Deutlich wird gesagt: Beim Wasserverbrauch in Niedersachsen wird es künftig zu Konflikten kommen.

Aus dem [nördlichen] Afrika werden massive und sogar massivste Flüchtlingsströme erwartet
(völlig zu Recht, wer von uns z.B. würde bei solch katastrophalen Lebensbedingungen bleiben wollen?), gegen welche
die Migrationstendenzen der letzten Jahre winzig sind. Die AFD-Vollidioten geraten jetzt schon in Ekstase.

Die Klimazonen verschieben sind. Aus Deutschland wird Spanien (Hamburg, das nördliche Niedersachsen,
Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein dürfen aber bleiben, wenn die Deiche erhöht werden).

Der Bericht des Weltklimarates folgt in etwa einer Woche. Und der Vorbericht lässt erahnen:
Es ist NOCH SCHLIMMER als zuvor gedacht:
https://www.tagesschau.de/ausland/klimawandel-regional-103.html?fbclid=IwAR2MYMv_pyo9SY77WVvI7kT50ZGSaBVO7Y8h7eX2O7b1W-6uj1009n4luyE

Tja, und wir Menschen? Machen wir weiter wie bisher?
Erschreckend ist es nach wie vor, wie wenig von uns bereit sind auf Flugreisen zu verzichten, ok.
Aber noch erschreckender ist es, wie wenig wir alle bereit sind, unser tägliches Verhalten zu hinterfragen.

Auf nahezu jedem Event, jedem Dorf- oder Stadtfest darf der obligatorische Grill mit dem Fleisch aus Massentierhaltungen nicht fehlen.
Neulich noch erlebt. Sagt so ne Frau (während sie von der Bratwurst abbeisst): „Die Menschen müssen endlich aufwachen,
endlich wach werden. So geht es doch nicht weiter.“ Thank you for nothing! Danke für die Erkenntnis. Recht hast Du.
Ok, klingt jetzt hier mal wieder etwas klugscheissermässig.
Das Hinterfragen gilt natürlich für ALLE. JEDER von uns hat seinen Teil zur Klimaerwärmung beigetragen.
Und doch ist es Zeit fundamentale Dinge zu ändern.

Fangen wir mal an beim Fleischkonsum. Dass auf einem Gnadenhoffest kein Fleisch serviert wird, versteht sich natürlich von selbst.
Tiere tätscheln während gleichzeitig ihre Kollegen aus schrecklichen Haltungsbedingungen 50 Meter weiter verspeist werden passt vorne und hinten nicht.

Grundsätzlich: Wir wollen AUF KEINEN FALL anderen Menschen vorschreiben, was sie zu essen haben.
Aber: Am 3. August wird es (von uns) kein Fleisch geben.
Der Speisenplan für das Gnadenhof-BlühwiesenFest steht nun fest.
Es wird eine tolle Gemüse-Zuchhini-Suppe geben (mit Gemüse, welches etwa 100 Meter weiter im Öko-Garten geerntet wurden, siehe Bilder), Fingerfood,
Salate, Wraps, vielleicht Falafel, jede Menge Dipps, Saucen, und und und. Tolle Baguettes. Alles bio und vegan.

Die Getränke werden ausschließlich „Bio“ sein (von Georgs Bioladen).
Da es gleichzeitig auch eine Art Nachbarschaftsfest ist können wir natürlich nicht sagen, was nun andere Personen mitbringen.
Wir haben aber in den Einladungen die Bitte geäußert, dass kein Fleisch mitgebracht wird.

JedE/r, der Lust hat, den Gnadenhof einmal kennenzulernen ist grundsätzlich eingeladen (3. August, ab 16.30 Uhr, Am Wulberg 31).
Aber: Wir stellen maximal 80 Plätze zur Verfügung (das Essen wird hier selber gekocht),
und 60 Plätze sind schon weg. Wer also noch vorbeikommen möchte: Bitte unbedingt vorher eine Nachricht schicken.
Die Verpflegung (all inklusive) ist komplett kostenlos. Wir würden uns aber über eine kleine Spende freuen.

Was bringt es, auf Fleisch zu verzichten, im Sinne des Klimawandels?
* Das Fleisch aus Massentierhaltung ist einer der Hauptverursacher des Treibhauseffektes (Neben CO2 insbesondere Methan und Distickstoffmonoxid)

* 1 Kilogramm Rindfleisch kostet in der Produktion etwa 15.000 Liter Wasser (insbesonders Wasser für die Futterproduktion der Tiere)

Wenn man bedenkt, dass wir aktuell jeden Abend Hunderte Liter von Wasser in den Wald schleppen (siehe Foto), damit Rehe und Kleintierchen nicht verdursten
(die Pötte sind am nächsten Morgen nur noch halb voll), dann sind 15.000 Liter für ein beschissenes Kilo Rindfleisch einfach unfassbar!

* Ein Kilogramm Rindfleisch hat ein CO2-Äuivalent von ca. 13 Kilo CO2
Zum Vergleich: 1 Kilo Äpfel liegt bei 0,5 Kilo CO2
1 Kilo Tomaten bei 0,2 Kilo CO2.
Bedeutet: Treffen sich 4 Personen für einen netten Grillabend und verputzen 1 Kilo Rind,
so müssten sie danach eigentlich 1,3 Bäume pflanzen (ein Baum speichert im Jahr etwa 10 Kilogramm CO2)
und sich überlegen, wie sie anschließend die 15.000 Liter Wasser auftreiben, welche verbraucht wurden.

* Nicht zu vergessen: Es ist grausam, schrecklich, abgrundtief moralisch verwerflich, wie Tiere in der Massentierhaltung „gehalten“ werden.

Und das durch einen Kauf zu unterstützen? „Na die Musik und das Essen auf dem Dorffest waren aber prima.“ – Genau!
Und was ist „hinter dem Tellerrand“ passiert ist egal? Man Mann Mann!

Wir haben errechnet, dass für die Blühwiesen-Gnadenhof-Party etwa 40 Kilogramm CO2-Äquivalent auftreten.
Also werden am Abend dort dann 4 Obstbäume geplanzt. Damit sind wir (für den Moment) quitt.
Das Wasser für das Gemüse (zumindest für ein Großteil dessen): Regenwasser, gespeichert zuvor in 1000-Liter-Kanistern nach hilfreichen Starkregenfällen.

Wenn wir nicht anfangen dahin zu gehen, wo es weh tut (an unsere Ernährung), dann hinterlassen wir unseren Kindern einen nicht mehr lebenswerten Planeten.
Als Prä-Apokalyptisches Gratisgeschenk dürfen wir dabei sein, wenn es von nun an hochgradig spannend wird.

Ach ja: Dann sind da noch die Klimaerwärmungs-Leugner. Wie mit diesen umgehen?
Kommt auf den eigenen Gemütszustand drauf an (ich beschimpfe diese gerne auch mal oder mache mich über diese lustig.
Zugegeben: Ein positiver Effekt entwickelt sich daraus wohl nicht.).
Aber Menschen, die all jene Fakten ignorieren, die für jedermann ohne größere Anstrengungen objektiv ersichtlich, zu finden sind,
die glauben auch an den Osterhasen, an Ausserirdische im Kreml, an Donald Trump als Reinkarnation von Jesus oder
an Goofy und Micky Maus als nächste Doppelspitze im Amt des Bundespräsidenten/in.
Absolut hinrissiger Blödsinn.

Ok, pädagogisch richtig wäre: Erklären, erklären, erklären, die Fakten sind so, überleg doch mal, es wurde empirisch ermittelt, dass…

Macht müde (und manchmal auch sauer).
Niemals aufgeben! Mehr machen! Mehr hinterfragen! Mehr an die Ursachen ran. Für mehr Klugscheisserei!

Gnadenhof Brödel Melle
http://gnadenhof-melle.de
https://www.betterplace.org/de/projects/71760-gnadenhof-brodel-melle-artenschutzprojekt-blumiger-landkreis-osnabruck