Wildpflanzen in Fugen
Geschrieben:

Manchmal hört man (an Seine Ohren gelangend) Begrifflichkeiten wie „Unkraut“ und „Ordnungsamt“ und dann wird klar:
In dieser zuweilen befremdlichen Welt ist es mal wieder Zeit zu handeln.

Heute mal Einfahrt und Hof pickobello aufgeräumt, es sieht jetzt aus „wie geleckt“. Man könnte vom Boden essen (wenn man das denn will).

Wer für sich selber meint,  er müsse „Unkräuter“ (so etwas gibt es nicht, es sind wertvolle Wildpflanzen) aus Fugen
und Nischen rauskratzen, wegspritzen oder rausbrennen, der soll das tun (was geht mich das an?).
Ich persönlich halte von derlei Unterfangen allerdings persönlich überhaupt nichts. Und sehe auch absolut keinen Grund so etwas Komisches zu tun!
Das Artensterben ist so brutal umfassend, etwas Wildheit bringt viel Leben zurück.

In der Einfahrt haben es sogar Natternkopf, Wegwarten, Wiesen-Margeriten und wilde Malven geschafft, zu wachsen und zu gedeihen. Heute auch eine blühende Tagetes gefunden und mich gefreut.
Die Pflanzen heben die Pflastersteine an und sorgen dafür, dass dort wertvolle Nischen für Lebewesen entstehen.

In diesem Frühjahr und Sommer hatten wir erstmalig ein Erdhummelnest unter der rückseitigen Eingangstreppe. Herrlich, ein Geschenk so etwas erleben zu dürfen.
Man muss aber auch etwas dafür tun.

In der Regel läuft das so ab:

Ein Hummel-Wohnraum-Auswahlkomitee kommt irgendwann zur Inspektion vorbei.
Man hört dann ein leises Klopfen an der Tür. Direkt an der Schwelle stehen dann vier bis fünf proppere Erdhummeln, einige tragen Brillen, kleine Aktenkoffer
und haben natürlich Papier und Bleistift dabei. Sie kucken einen mit großen Augen an: „Komitee-Kontrolle! Wir wollen hier einziehen!“
Dann wird ein gemeinsamer Rundgang gemacht. Kritisch (sehr kritisch) wird das Gelände und der Garten beäugt und man muss auch mit fordernden Fragen rechnen („Welche Pflanzen haben Sie, die auch im Juli
für Pollen und Nektar sorgen? Würden Sie zur Not auch eine Zuckerschale mit Wasser aufstellen?“).
Wehe dem, der auch nur eine Frage falsch beantwortet.
Hat zum Glück geklappt. Ohne Wildpflanzen in Fugen und Nischen jedoch wird das schwierig.

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