Urlaub – Zeit, um Biotope zu besuchen und ggf. aufzufrischen
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Endlich viel viel viel Zeit. Das gibt die Gelegenheit die Biotope zu besuchen, die aktuell nicht von unseren Schafen und Ziegen beweidet werden. In Melle (an der Gelben Riede) heute bei einem wirklichen Glücks-Biotop gewesen. Eine kleine Streuobstwiese kombiniert mit 3 Vogelschutzhecken, einem Feuchtbiotop, vielen Wildblumen und einer Trockensteinmauer.

Ein echter Genuss. Im letzten Jahr mussten noch kiloweise Algen aus dem Teich gesiebt werden, ansonsten wäre dieser wohl „gekippt“. Dieses Jahr nun jedoch hat sich ein Zustand entwickelt, bei dem Nährstoffeintrag und Sauerstoffbedarf scheinbar der Nährstoffaufnahme und Sauerstoffzufuhr durch die Pflanzen gleich ist. Hier brauchen dieses Jahr keine Algen entfernt werden (diese Erfahrung wird hier bei den meisten Teichen gemacht: EIn Jahr lang muss korrigiert werden, dann hält es sich von allein). Es wimmelt von Libellen, Wasserläufern und -schnecken sowie Teichfröschen. Große Bestände des herzförmigen Hechtkrautes und der Bachminze (!!), Blutweiderich sowie Rohrkolben haben sich entwickelt. Nach der Ansiedlung der Wasserpflanzen (Starthilfe) weiß man nie, was sich durchsetzt. Etwa 15 gepflanzte Arten haben hier offenbar dauerhaft einen Pflatz gefunden. Selten so etwas Schönes gesehen. Insekten und Vögel (insbesondere Schwalben) tummeln sich überall. Etwa 15 riesige Hornissen machten sich über die Williamsbirnen her. Die Ortenauer Zwetschken ( eine „realtiv“ alte Obstsorte) hängen voller Früchte, auch hier tummeln sich viele Lebewesen, die hier „zu Abend essen“. Eine riesige Wespenspinne hat einen Schmetterling gefangen. Gemeiner Schneeball und Faulbaum hängen voll mit Beeren. Zwei der geschaffenen Kleinhecken sind bereits so dicht, dass sie einem Dschungel gleichen. Die Vögel freuen sich. Die dritte Vogelhecke braucht noch etwas. Ansonsten: Wilde Malven, Rote Lichtnelken, Johanniskraut, Hornklee und und und.

Im letzten Dezember wurde hier nebenan eine Trüffelfläche geschaffen, dann kam der große Regen. Naja, dennoch: Immerhin 8 Eichen und Haselnussbäume haben es geschafft und sind angewachsen. Im Herbst wird hier nachgepflanzt. Da sich das „El Nino“-Phänomen abschwächt wird es (mutmaßlich ?) die nächsten Jahre hier etwas weniger regnen. Da haben die Setzlinge Zeit, anzuwachsen.

Dieses Biotop gehört definitv zu den Flächen die Mut machen und zeigen, was man alles durch einige wenige Arbeitseinsätze erreichen kann. Insgesamt waren es glaube ich seit 2021 insgesamt 4 Gemeinschaftseinsätze (z.B. auch mit Melle for Future) mit insgesamt ca. 100 Personen (also etwa 200 Stunden Einsatz). Hat sich gelohnt 🙂 Viele kleine und große Tiere (und Pflanzen) sagen: „Danke :-)“