Umsetzung der Veterinäramts-Anforderungen
Geschrieben:Eve of Destruction – Am Vorabend der Artefaktvernichtung
Die internationale Kunstwelt hält den Atem an. 😞🫣🫣🫣
Umsetzung der Anforderungen des Veterinäramtes durch eine anonyme Anzeige gegen unseren Gnadenhof
Die Anordnungen des Veterinäramtes nehmen wir ernst, auch wenn wir noch nicht genau wissen, wie diese im Detail lauten
Unter Umständen kann es sein, dass das Gnadenhofgeflügel nicht mehr ausserhalb von Stallungen gefüttert werden darf, da davon auch Wildvögel profitieren (Seuchenschutz-Hygiene).
Diesbezüglich war sich das Amt aber noch nicht ganz sicher. Wie die Entscheidung auch immer ausfällt, wir werden uns fügen.
Die Anregung wurde zudem geäussert, unseren Paddock neu aufzubauen (wir haben dort häufig ein Pony mit Hufrehe drin, welches eiweissarm gehalten werden muss).
Eine Neufräsung wurde bereits durchgeführt. Morgen folgt der Aufbau eines neues Zaunes.
Ja, und das große Aufräumen steht an. Zahlreiche Kunstobjekte von Wert werden wohl oder übel dran glauben müssen.
Heute schwebten aus dem Wald schon die „kleine Zahnfee“ und der „Aufräum-Zauberer“ heran, echte Anti-Helden meiner Kindheit.
Ich konnte die Beiden noch nie leiden, schon in meiner Kindheit hat mich diese Aufräum-Thematik fürchterlich genervt. Ich hatte wichtigere, großartige Dinge zu tun, von international-gesellschaftlicher Bedeutung.
Die Lösung der GROSSEN Fragen. Für solchen Quatsch hatte ich einfach keine Zeit.
Das Aufräumen habe ich damals lieber den kleinen Geistern überlassen. So lungerten sie zumindest nicht auf der Straße herum und stahlen auch nicht sonstwie meine Zeit…und alle waren glücklich.
Die verblödte Fee und der gehirnamputierte Zauberer wollten mich trotzdem bereits heute zum Aufräumen animieren.
Anfangen sollte es mit einer rostigen Walze, die dort seit seit 2018 gelagert wird.
Man weiß nie, wann man sie nicht nochmal braucht.
„Los, rein in den Container damit“, herrscht mich die Zahnfee an.
Ich hebe das Kunstobjekt kurz an, darunter Ameisengänge, Hunderte von Ameisen, die verzweifelt ihre Eier retten wollen.
„Jetzt sieh, was Du angerichtet hast, Du blöde Zahnfee! Die Walze bleibt hier!“
Der Aufräumzauberer findet eine ganze Menge Räder: „Weg damit! Auf die Kippe!“
„NeNeNe, Sportsfreund“, sage ich. „Wer weiss, wann man die nochmal nutzen kann? Ausserdem wäre das eine Respektlosigkeit gegenüber den Erfindern des Rades!
Da hat sich jemand echt Mühe gegeben, die Menschheit massiv nach vorne gebracht. Und Du willst das einfach so entsorgen? Die Räder bleiben hier“
Auch zahlreiche Kunstobjekte sollen weg. Ein zusammengeklappter Metallstuhl (ist glaub ich mal ein Trecker drüber gefahren), eine abgebrochene Strebe (Vergänglichkeit des Seins), ein Holzdings ohne Namen und Funktion (Kunst lässt sich nunmal nicht in enge Korsetts zwängen, das macht Kunst ja gerade aus…) und auch ein undefinierbares Kunstdings aus Weltraum-Titan-Smirnoff-Sanskrit-Pudding-Geranium-Metall (ist mal von einem Güterzug gefallen, die Kiste war adressiert an die NASA). Ich habs einfach behalten…
Um zu zeigen, dass ich ein echter Künstler bin nagel ich eine Portion Milram-Frühlingsquark an Händen und Füßen an einen Pfahl.
„Na, Zahnfee? Woran erinnert Dich das?“, frage ich keck.
„Keine Ahnung, Jesus oder so…“, antworte ZF genervt und die Augen verdrehend.
„Korrekt man! Völlig korrekt man!“, sage ich. „Steht für das Leiden Jesus Christi. Ist 5000 Euro wert!“.
Der Quark fängt an am Zaunpfosten herunterzulaufen und leise an zu singen: „Always look on the bright side of life“.
Die judäische Volksfront marschiert plötzlich, aus dem Nichts, einem Parademarsch ähnlich, quer über das Gnadenhofgelände.
Der Aufräum-Zauberer: „Wenigsten diesen leeren Papiersack!“ Ich so: „Man weiß nie, wann man den noch gebrauchen kann!“ …füge mich dann aber doch, schließlich will ich ja auch ein bisschen guten Willen zeigen.
Der Papiersack ist im Müllcontainer. Ein Quantensprung.
Morgen geht es weiter.
Nächste Woche kommt vermutlich das offizielle Schreiben des Veterinäramtes, vermutlich/eventuell werden wir auch einen kleinen Geldbetrag zahlen müssen.
Mit dem Schreiben geht es dann zum Anwalt.
Dem Amt will ich nichts, das ist ok, ich will wissen, wer hinter diesen ständigen Anzeigen steckt und ihn / sie dann in die Öffentlichkeit ziehen.
Sozusagen als Kunstobjekt-Mahnmal. Das ist echte Kunst!
Stellvertretend für die vielen vielen anonymen Denunzianten, die schon so viele Tierschutzprojekte geschädigt oder sogar zum Aufgeben gezwungen haben.
Stellvertretend für die vielen vielen Stunden und schlaflosen Nächte, die solche Personen ehrenamtlichen Projekten verursachen.
Gnadenhof Brödel
http://gnadenhof-broedel.de