Trauriger Tag heute
Geschrieben:

Gnadenhof Brödel in Melle/Westerhausen
Einerseits: ….ist heute ein trauriger Tag.
Es lag ein Brief im Postkasten vom Bauamt Melle. Obwohl sämtliche Anrainer der Gnadenhoffläche (bis auf eine Partei) sich in einer Unterschriftsliste für
den Erhalt einer Beweidung ausgesprochen haben (in Melle/Westerhausen) soll die Fläche nach Baurecht dafür nicht zulässig sein
(somit ist ein Umzug auf die letztlich für die Gesamtheit der Tiere viel zu kleine (!) Fläche in Melle/Oldendorf gefordert).
Fragt man sich nach den Gründen. Im Wesentlichen sind es auf einer Teilfläche (Allgemeines Wohngebiet) wohl die Emissionen, welche dagegen sprechen.
Ok, Lärm kann es wohl nicht sein, bei der Lautstärke der Bahn. Dann sind es die „Hinterlassenschaften“ und der „Gestank“?
Kann eigentlich auch nicht sein, denn es wird regelmäßig abgeäppelt und die Nachbarn sprechen sich ja nicht umsonst FÜR einen Verbleib der Tiere aus.
Und wenn sich doch gefühlt 99% der Anrainer für die Tiere aussprechen…hmmh….
Nach dem letzten Gespräch im Bauamt haben wir natürlich ein Heer von Anwälten kontaktiert, welche die Situation einmal prüfen sollen.
Und siehe da….es gibt auch ganz andere Interpretation der Rechtslage….na bitte, und jetzt?
Wären DIESE Informationen bei dem letzten Gespräch im Bauamt mal erwähnt worden (wurden sie nicht), dann wäre es eine völlig andere Verhandlungsbasis gewesen
(war es nicht). In diesem Sinne: Heute ist heute und gestern ist gestern.

Klar ist: Bauwagen und Stall werden umziehen bzw. abgebaut. In Ordnung, kommen weg, zum Kreimerhof nach Melle/Oldendorf.
Wenn die Rechtslage so ist, dann akzeptieren wir das (leben ja auch nicht im rechtsfreien Raum).
Aber: Gemäß einiger Advokatenstimmen gäbe es unterschiedliche Alternativen.
Abwarten und prüfen. Sollte die Auffassung des Meller Bauamtes von unseren Pitbull-Anwälten bestätigt werden,
dann folgen wir und respektieren das selbstverständlich.

Lebendige Demokratie jedoch kann auch bedeuten, noch einmal ins Gespräch zu kommen und einen Kompromiss zu finden oder eine Entscheidung eben nicht zu akzeptieren und
auf die Rechtsprechung zu setzen. Und grundsätzlich: Es gibt immer auch noch eine öffentliche Meinung und öffentliche Meinungsmache.
Auch das ist demokratisches Grundrecht. Für seine Meinung einzustehen und diese kund zu tun…
Naja, wir warten mal ab, nix überstürzen. Grundsätzlich hat sich das Bauamt bislang immer sehr korrekt, kooperativ und definitiv auch kulant verhalten,
auch das gilt es anzumerken.
Bei dem Brief heute meldet sich jedoch von ganz unten aus dem Bauch ein kleines Widerstandsgen – und es fängt an ganz ganz leise noch – zu fauchen
(in Einklang mit einigen Juristenkehlen).

Gerade unsere Tiere über die Situation informiert – und deren Meinung zählt am Meisten. Reicht von traurig über „not amused“ bis hin zu „stinksauer“.
Hab noch versucht beschwichtigend auf die einzureden, aber Schafe und Ziegen stecken hitzig ihre Köpfe zusammen und hecken was aus, ruhig Blut Jungs und Mädels…
Emotionen sind dann gefragt, wenn sie hilfreich sind (und dann sind sie der beste, kongeniale Motor den es gibt), aber davor regiert der Kopf
(gerade die Schafe sind großartige Strategen, wartet mal ab :-)).