Lokalrunde für die Flaum-Sandbiene
Geschrieben:

Weiter ging es heute mit Sonntags-Blühwiesensport bei der Firma „Spies“ in Gesmold. 🌻🌻🐞🐞✌️✌️✌️🐛🐛🦋⚽️🏀🏈⚾️🥎🎾🏒⚾️🏏
Letzte Woche wurden dort (grob geschätzt) 4000 – 5000 m² Blühwiese gemäht.
Das Zeug konnte nun austrocknen und noch einmal jede Menge Saatgut abwerfen, jetzt muss es runter von der Fläche.
Schöne Winterschlafquartiere heute errichtet.

Das Areal dort wird gesichert ein Artenparadies werden. Diese Jahr blühte es bereits erstklassig. Manchmal kann man garnicht genau beschreiben,
warum man „sicher“ ist, dass sich hier viele Arten entwickeln. Ich will nicht sagen, man „spürt“ es, aber ein bisschen
so fühlt es sich an. Sandiger, kalkhaltiger, mergeliger Boden und ein vollsonniger Standort. Das ist perfekt.
Und beim Abharken hört man schon das Summen der Flaum-Sandbiene (Andrena nitida) im nächsten Jahr 😉

Leider ist es so, dass man dieses Ereignis nicht immer anspruchsgemäß teilen kann.
Komme ich z.B. in meine Stammkneipe und fasel etwas von „Großer Tag heute!“ und „Flaum-Sandbienen gesehen – das glaubst Du nicht!“,
dann verdreht der Wirt schon gutmütig die Augen und sagt: „Wolln wir über Fußball reden? Watt macht Schalke heute?“

Ich lass mich da aber garnicht beirren und sage: „Du bist mein Stammwirt. Du MUSST mir zuhören!“… und rede einfach weiter von Flaum-Sandbienen, der Rotschopfigen Sandbiene und und und.
Während der Wirt dann schon grinsend das Pils zapft und ich zuweilen so richtig in Fahrt komme
(„Machst noch eins? Lokalrunde! Flaum-Sandbienen können übrigens…“) dann halte ich sogar mal nen Monolog
über die Zaunrüben-Sandbiene. Thematisch kann da selbst Schalke nicht mithalten. Da sitzen die Leute dann in der Kneipe und hören mit offenen
Mündern zu (zumindest in meiner Parallelwelt ;-))…

Anbei noch ein sehr gelungenes Gedicht von Bernd Thye (2017):

Der Falter

Ich lag da so träumend in der Sonne im Grase,
Plötzlich saß da ein Falter auf meiner Nase.
Ich wollte grad fragen: „Was machst Du da, Falter?“
Da flüsterte er: „Ich will Dir was sagen, Alter!“

„Du liegst hier rum, bist vielleicht noch am denken,
Dass nur du und deinesgleichen die Erde lenken.
Aber wenn ich und meinesgleichen mit den Flügeln schlagen,
Können du und deinesgleichen das Wetter nicht mehr ertragen!

Auch der Schlag kleiner Flügel kann was bewegen,
Das zu erkennen, dazu wurden wir euch gegeben.
Ihr, ihr dürft und sollt euch an unserer Schönheit erfreuen,
Dafür erwarten wir von euch, viele Blumen zu streuen!

Hört auf, die Natur mit Unrat und Gift zu zerstören,
Fangt endlich an, auf den alten Indianer zu hören,
Der euch gesagt, dass man Geld nicht essen kann,
Und presst die Erde nicht aus wie ‚nen Schwamm!

Ich, ich wurde hässlich geboren und bin heute schön,
Als Raupe, da wollte mich so niemand gern seh’n.
Auch die Erde war schön, als es euch noch nicht gab,
Doch auch ihr seid nur Gäste, aber macht draus ein Grab.

Lasst es doch sein, nach Macht und Geld zu streben,
Lernt, das schöne zu sehen und wirklich zu leben.
Legt euch, wie du hier, viel öfter zur kurzen Ruhe in Gras,
Lernt, euch mal wieder an wenig zu freuen! Viel Spaß!“

©copyright by Bernd U. Thye, 2017

Blumiger Landkreis Osnabrück
Artenvielfalt steigern, Insektensterben stoppen
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