JedEr für sich selbst entscheiden!
Geschrieben:

Endlich!! Denkt sich das kleine Huhn „Hermine“ 🦹🙂🎼🎹
Und: Die Schweine kämpfen um die Meinungsvorherrschaft zwischen Vegan, Strategie, Tierschutz und „JedEr soll es für sich selbst entscheiden“

Das kleine Huhn „Hermine“ aus der Massentierhaltung ist eine unglaubliche Kämpferin.
Zunächst die Massenhaltung überlebt, dann eine Krankheit – und schlussendlich noch einen Angriff ihrer Artgenossen.

Nach 10 Tagen in Einzelquarantäne strotzt Hermine nur so vor Kraft.
Heute nun ist sie in eine neue Truppe gekommen (Geflügelpest-Sicher eingestallt).
Gemeinsam mit Hahn Fred, SUPERHuhn Harriet und weiteren Artgenossen (das schneeweisse Huhn auf einem der
Bilder stammt gleichfalls aus der Massenhaltung und ist 2018 hier gelandet). Hermine ist noch etwas ängstlich,
aber ihre neuen Begleiter sind schon etwas älter und gemächlicher, keine Gefahr. Und ihre Federn wachsen – herrlich.

Gemeinsam mit den Schweinis heute zusammengesessen.
Natürlich durfte Schwein Speedy nicht fehlen.

„Na, Alder! Hast Du die Ware dabei?“

Ich weiß nicht, ob sie glaubt ich wäre ein professioneller Dope-Händler, aber ihre „Ware“ (einen Apfel und eine Banane)
habe ich natürlich dabei.

„Alder! Gut. Wie war der Kurs? Dürfen wir bleiben? Hab gehört, Du hast Dich in den sozialen Netzwerken nicht genügend empört
über Kastenstände und Sauenfixierung?“

Ich verdrehe die Augen…“Weiß nicht. Was soll ich dazu denn groß sagen? Das die Welt ein Massivproblem hat ist doch klar, oder? Noch mehr Empörung als Empörung geht nicht. Und Empörung wird auch schnell langweilig. Zumindest wenn es immer wieder die selben Reflexe sind.“

SUPERHuhn Harriet, kompromisslose Hardcore-Veganerin grätscht dazwischen: „Du MUSST Dich MAXIMAL empören! „Soll jeder für sich selbst entscheiden!“, Hast Du ne Macke?“

Hahn Fred grinst.

„Laber mich nicht voll!“, antworte ich. „Dass viele Tierhaltungsformen grausam sind steht ausser Frage. Jede Tierhaltung, welche die Tiere als „Produkt“ sieht
hat eine Grausamkeit. Kein Lebewesen möchte existieren, um im Schlachthof zu landen. „Lebewesen als Objekt“ ist immer grausam. Und soll man jetzt alle Bekämpfen, die Tiere essen oder produzieren?
Wie soll das gehen? Ich entscheide für mich – und nur und ausschließlch für mich. Für „ANDERE“ können nur die jeweils „ANDEREN“ entscheiden. Auch wenn ich der Meinung bin,
dass einige deutlich härte Gesetze unbedingt hilfreich und notwendig wären.“

Harriet: „Klar positionieren! GO VEGAN! Nur VEGAN rettet die Welt! Die einzigen konsequenten Tierschützer sind VEGANER. Und bei bestimmten Bildern
ist eine Empörung zwingend und ein Muss! Wer nicht VEGAN ist, darf keine Tiere retten!“

Schwein Speedy zuckt mit seinem linken Ohr und äussert:
„Jede Verbesserung ist gut! Egal in welchem Bereich: Jede Verbesserung ist gut! Jede Verbesserung verdient Applaus!“

Ich erwidere: „Es ist eine Frage der Strategie! Wenn ich alle Menschen anschreie mit „GO VEGAN“ und nur diese Meinung zulasse – Was passiert dann mit meinem
Gesprächspartner?“

Harriet klatscht eine Fliege an die Wand, die gerade im Wald ein Stück Aas angeknabbert hat.
„So, das miese Schwein frisst kein Fleisch mehr! Mit Fleischessern möchte ich meine Atemluft nicht teilen!
Nur VEGAN hat ein Existenzrecht! Es ist unmöglich sich hier nicht klar zu positionieren“

Ich: „Meine Güte! Ich habe doch nichts gegen VEGAN. Ich rede aber auch mit Menschen, die Fleisch essen.“

Schwein Speedy zuckt mit seinem rechten Ohr und äussert:
„Jede Verbesserung ist gut! Egal in welchem Bereich: Jede Verbesserung ist gut! Jede Verbesserung verdient Applaus!“

Ich: „Bei der Verpflegung der Teilnehmer unserer Aktivitäten achten wir darauf, dass die Ernährung vegan ist. Und die Gnadenhof-Paten/innen
bekommen nahezu ausschließlich vegane Dankeschön-Produkte. Der Begriff „vegan“ ist jedoch für eine veränderungsorientierte
Politik ziemlich „verbrannt“ – auch wenn viele Menschen auf dieses Wort schwören. Wir nehmen lieber das Wort „tierleidfrei“ – bei „vegan“
gehen bei vielen Menschen sofort die Scheuklappen runter. Die ereichen wir dann nicht mehr.
Und offen gesagt hat das seine Gründe. Wenn ich ständig und immer wieder schreie: „Go vegan!“ und dann Menschen beschimpfe, was passiert dann wohl?“

Schwein Dodi kuckt um die Ecke und grunzt: „Alder, Du bist doch selber garnicht vegan!“

Ich nicke.
„Stimmt, wird aber besser. Nur noch wenig Käse. Und jetzt starten wir mal durch in den Diskurs!“

Dodi: „Häh?“


Harriet: „Dodi, Du fetter Fleischklops! Fleisch ist die Ursache allen Übels – Du Fleischtonne!! Go Vegan!“
Dodi schaut etwas irritiert…

Ich: „Vegan ist super! Vegetarisch ist auch super! Und Fleisch-Esser können auch super Sachen machen (auch wenn es mir PERSÖNLICH
und SUBJEKTIV lieber wäre, es würde kein Fleisch mehr verspeist)!“

Schwein Speedy zuckt mit seinem rechten Beinchen und äussert:
„Jede Verbesserung ist gut! Egal in welchem Bereich: Jede Verbesserung ist gut! Jede Verbesserung verdient Applaus!“

Hahn Fred: „Rettung von Tieren durch Ernährung ist super! Doch was ist mit Lebewesen, die garnicht von Massenhaltung
abhängig sind? Was ist mit Wildtieren? Was ist mit Insekten?“

Harriet:“ Wird das jetzt hier WhatAboutismus oder was? Armselig! GO VEGAN!“

[WhatAboutismus: Eine Person wie z.B. Greta Thunberg leistet z.B. erstklassige Arbeit gegen die Klimaerwärmung. Hat sie jedoch eine
Plastikflasche in der Hand, dann wird geschrien: „What about Plastikflasche!! Nicht korrekt! Also ist die ganze „Idee“ schlecht!“
Schwachsinn, oder? Das ist (verkürzt) WhatAboutismus]

Ich: „Blödsinn! Es geht darum zu sehen, dass positive Verbesserungen auf vielen Ebenen geschehen! Vegane Ernährung ist und bleibt toll!
Aber wir brauchen viel viel mehr!“

Hahn Fred: „Wir brauchen viel mehr Naturschutz! Tiere verrecken elendig, weil sie verhungern! Mangels Nahrung! Da müssen wir AUCH
ran! UNd INSBESONDERE DA müssen wir ran! Tiere verlieren Lebensräume aufgrund der Klimaerwärmung und krepieren! Menschen sterben aufgrund des Weltwirtschaftssystems, da müssen wir ran!
Der ganze Planet brennt! In so ziemlich allen Bereichen!“

Harriet (etwas leiser): „Go VEGAN! Nur das zählt!“

Schwein Speedy: Definitv KEIN WhatAboutismus! Und ich möchte ergänzen:
„Jede Verbesserung ist gut! Egal in welchem Bereich: Jede Verbesserung ist gut! Jede Verbesserung verdient Applaus!“

Harriet: „Wieso Weltwirtschaftssystem? Häh? Naturschutz? Ich esse doch keine Insekten – Häh? Mein Hund frisst auch kein „richtiges“ Fleisch,
eher so Abfallprodukte? Also die stammen doch granicht von „richtigen“ Schweinen oder Hühnern? Oder! Häh!!!..das geht doch!“

Fred: „Katzen sind ein großes Problem mittlerweile. Die Vogelvielfalt wird massiv durch Katzen reduziert!“

Ich: „MEINE Katze frisst KEINE Vögel. Hat sie NIE gemacht!“ (Was nicht sein darf, das nicht sein kann (völlige Schnappatmung!)).

Vor einigen Jahren meldete sich die Journalistin Katharina Schwirkus mit einem Artikel
zum Thema „Klimakiller Haustier“ zu Wort.
Unabhängig davon, dass wir (hier) selbstverständlich unsere zwei Katzen und zwei Hunde niemals deswegen abgeben würden, hat sie (aus einer wissenschaftlichen Persepektive)
völlig Recht! Carnivore Haustiere sind (in der Regel) Klimakiller! Genau wie wir Menschen auch!
In Klammern und subjektiver Ergänzung: „Also MEIN Hund ist doch kein KLIMAKILLER“.
Und in den sozialen Netzwerken: „Der Mensch ist VIEL schlimmer! VIEL schlimmer! Also mein Haustier doch nicht! NeNeNe, diese Kritik lasse ich nicht zu! Also ERSTMAL MUSS der Mensch lernen,und dann…“

Oh…ok, Sorry! Danke für die Stellungnahme. Lieber nicht zu komplex werden lassen…das könnte hier ausarten…das kann nicht gewollt sein [???].

Und ergänzend also auch (zuweilen) die Frage: „Woher kommen eigentlich fleischbasierte Ernährungsprodukte für Katzen und Hunde?“

…mal vorweggenommen: „Also MEINE Katzen und Hunde, DIE…..und so weiter“.

Und the next Step for Verbesserung of Life:

Geht es nicht bei einer Verbesserung der Welt um das „große Ganze“? Bei manch Einem: Nicht ganz so beliebt wie Haustiere…
Migranten!

„Also, unser Boot ist voll!“, „Wir können nicht alle retten!“, „Der Planet ist begrenzt! Das ist nun mal so!“
Ist ja auch nun mal so… Die Frage ist: Wie weit denken wir unser aller Empörung von Anfang an bis zum Ende?
Wo ist der subjektive „Stopp“? Mitten im Mittelmeer? Wie weit geht die Ursachensuche und Ursachen(Symptom)(Be)handlung?
Haben nicht in den letzten Jahrzehnten die Politik der WTO (Welthandelsgesellschaft), des IWF (Internationaler Währungsfonds) und die Weltbank dafür gesorgt, dass strukturelle Ungleichheiten auf der Welt gefördert werden. Durch Programme wie GATT, TRIPS & Co? Sind nicht sogar die strukturellen Ungleichheiten sogar ein Problem, was zu einer massiven Tierausbeutung führt?

Das soll nun aber wirklich jeder selbst entscheiden, nicht wahr? Ist doch so! Oder?

Und Empörung ist weniger von Bildern abhängig, sondern eher von Entscheidungen…“Bilder“ sind „einfach“ (trotzdem ist es ja nicht „falsch“ sich drüber aufzuregen). Sinnvoller jedoch wäre es (zumindest manchmal), sich über die Entscheidungen zu erregen, die zu den Bildern führen. Nur Vorsicht: Das kann dazu führen, dass man viele viele Texte lesen muss. Vielleicht sogar sehr lange Texte.
Es geht nicht um „Whataboutismus“, es geht um das „Große Ganze“!

Das soll nun aber wirklich jeder selbst entscheiden, nicht wahr? Ist doch so! Oder?

Und Empörung ist weniger von Bildern abhängig, sondern eher von Entscheidungen…“Bilder“ sind „einfach“ (trotzdem ist es ja nicht „falsch“ sich drüber aufzuregen). Sinnvoller jedoch wäre es (zumindest manchmal), sich über die Entscheidungen zu erregen, die zu den Bildern führen. Nur Vorsicht: Das kann dazu führen, dass man viele viele Texte lesen muss. Vielleicht sogar sehr lange Texte.
Es geht nicht um „Whataboutismus“, es geht um das „Große Ganze“!

Schwein Speedy äussert:
„Ich persönlich kenne NIEMANDEN, der/die da nicht noch besser werden kann! Und dennoch möchte ich sagen: Also MEINE…(was-weiss-ich)…der/die ist jedenfalls NICHT für die Misere verantwortlich..und so weiter und so weiter…“

Aber das muss natürlich jedEr für sich selbst entscheiden!

 

Gnadenhof Brödel
http://gnadenhof-broedel.de
https://www.betterplace.org/de/projects/71760-gnadenhof-broedel-melle-artenschutzprojekt-blumiger-landkreis-osnabrueck