Interview mit Aktiven des 500-AKA-Projektes in Venne/Ostercappeln
Geschrieben:

Das Projekt „500 AKA“ ist ein bisschen wie der Aufstieg aus der Regional- in die Dritte Liga. 🌼🐸🐸🐾🦔🌻🌼🌸🌳🌳🌳
http://500-aktiv-fuer-klima-und-artenschutz.de

Mit ziemlich Respekt erwarten wir die kommenden Aufgaben. Aber bange sind wir nicht, denn zum Glück haben wir die Möglichkeit,
in einem kleinen Rahmen auch kommerzielle Dienstleistungen zu vergeben und Arbeiten abzugeben.

So werden z.B. Johanna und Philipp aus Ostercappeln/Venne
eine Teil der Koordinierung der Biotopgestaltungen übernehmen.
Anbei ein kleines Interview:

„Liebe Johanna, Lieber Philip,
schon beim Blühwiesentag 2019 in Venne habt Ihr viele Stunden ehrenamtlich in die Anlage von Blühwiesen investiert.
Was bedeutet für Euch Naturschutz?“

Naturschutz bedeutet für uns, dass wir eine Welt erhalten möchten, die auch für zukünftige Generationen lebenswert ist.
In unserer Arbeit als Landschaftsgärtner arbeiten wir außerdem jeden Tag in und mit der Natur und haben daher viel Bezug zu ihr. Außerdem engagieren wir uns im Artenerhalt alter Tierrassen, in unserem Fall in der Geflügelzucht. Wir finden es schön, alte Rassen zu erhalten und nicht nur auf „optimierte“ Tiere zu setzen.

„Es ist in Venne immer wieder spürbar, dass es hier noch eine sehr aktive Dorfgemeinschaft gibt.
Ihr seid bekannt als ortsverbundene Menschen. Was bedeutet Euch die örtliche Gemeinschaft?
Wie hoch schätzt Ihr die Möglichkeit ein, dass sich viele Menschen in Venne an der Gestaltung der Biotope beteiligen.“

Philip ist tatsächlich ein Venner „Urgestein“. Ich bin tatsächlich relativ neu zugezogen. Trotzdem hatte ich von Beginn an das Gefühl, dass die Venner ein nettes und offenes Völkchen sind. Man kennt hier noch jeden Nachbarn und die Leute sind einfach super hilfsbereit. Aufgrund dessen haben wir das Gefühl, dass die Leute auch in dieser Hinsicht Lust haben, sich zu beteiligen. Der Orterhalt wird hier grundsätzlich sehr groß geschrieben. Spürbar an vielen aktiven Vereinen, an gut besuchten Veranstaltungen, etc. Auch ist hier zu sagen, dass Gemeinschaft gefeiert wird, im Sinne von einzelnen Straßenfesten, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Wir denken, wenn es etwas zu feiern gibt, vor allem auf der allerseits beliebten Mühleninsel, sind die Venner nicht weit weg (wir natürlich auch nicht :-)).

„Schon beim „Blühwiesentag“ in Venne 2019 war es beeidruckend, wie sehr sich Teile der Politik mit unterschiedlichen Taten
positiv eingebracht haben. Auch im Vorfeld des 500 AKA-Projektes ist hier ein hoher Einsatz zu verzeichnen, der Dinge
anschiebt und möglich macht. Die Organisatoren des 500-AKA-Projektes hat das sehr beeindruckt.
Wie erlebt Ihr das?“

Wir freuen uns natürlich über das große Engagement und finden, dass Venne einfach besonders ist. Die Offenheit für solche Projekte ist nicht selbstverständlich. Die Politik setzt sich unserer Meinung nach für einen attraktiven, lebenswerten Ort ein.

„Ihr haltet ja auch Hühner, Enten und Gänse und überlegt, Euch ggf. Schafe zuzulegen.
Was können diese Tiere für den Naturschutz leisten?“

Die erste Überlegung war tatsächlich Schafe zu halten. Mittlerweile würden wir sagen, dass wir Gänse als Landschaftspfleger vorziehen würden. Zum einen ist unser Know-How im Geflügelbereich einfach viel größer. Zum Anderen muss aber auch gesagt werden, dass die Einsatzbereiche für Gänse noch deutlich größer sind. Sie haben keine Probleme mit Feuchtigkeit, gegeben durch die Feuchtwiesen und wären auch für die Beweidung auf Streuobstwiesen sehr geeignet. Die Tiere sind des Weiteren für den Boden schonend, da durch sie keine Trittschäden verursachen und somit einer Bodenverdichtung entgegen gewirkt wird. Es ist immer von Vorteil, wenn die Flächen durch Tiere auf natürliche Weise kurz gehalten werden, als wenn man mit Geräten und Maschinen arbeitet. Diese brauchen natürlich Treibstoff, verdichten den Boden und es bildet sich Feinstaub. Zum Anderen ist die Venner Mühleninsel ein Fleck Natur mitten im Ort und die Tiere würden den natürlichen Charakter unterstreichen. Die Insel ist bereits Lebensraum vieler Tiere wie Enten, Fischreihern, Schwalben und vielen weiteren Tieren.

„Welche Wünsche habt Ihr an das Projekt „500 AKA“? Was erhofft Ihr Euch?“

Wir erhoffen uns durch das Projekt, aktiv an der Gestaltung neuer Lebensräume teilzuhaben.
Wir sind zudem große Blühwiesenfans und freuen uns, dass angedacht ist, in Venne noch mehr Flächen auf diese Weise zu gestalten. Außerdem denken wir, dass das Projekt viele Menschen dazu anregen kann, mehr für ihre Umwelt zu tun. Auch für Kinder ist es bestimmt spannend, an so einem Projekt mit zu wirken, das sie einen direkten Bezug zum Umweltschutz bekommen. Durch die Beweidung mit alten Haustierrassen könnte ein Zurückfinden zu nicht überzüchteten Tieren stattfinden. Wir erhoffen uns, dass das Projekt als Brücke zwischen Mensch und Natur fungieren kann durch die eigene Aktivität.

500 AKA – 500 Aktiv für Klima- und Artenschutz im Landkreis Osnabrück
http://500-aktiv-fuer-klima-und-artenschutz.de

https://www.betterplace.org/de/projects/75774-landkreis-osnabrueck-500-menschen-im-einsatz-fuer-klima-und-artenschutz