Stimmung im Landkreis explosiv wie selten
Geschrieben:

Die Stimmung im Landkreis Osnabrück ist „explosiv“ wie selten.
Gewässerrandstreifen von einem Meter und noch mehr Artensterben? Was erlauben „CDU/FDP/AFD“ ?!!! Am Montag gilt es!
Wie darauf reagieren? Noch mehr „Öl ins Feuer gießen“ oder einige sachliche Dinge mal klar stellen?


Man verzeihe den einen oder anderen Rechtschreibfehler in diesem „Post“. Wir können uns nicht gleichzeitig für Gnadenhof, Artenvielfalt, Klimaschutzwälder & Co. einsetzen und nach einem „long und extreme aufregend day“ noch im Detail um Orthographie kümmern.

Nach dem heutigen Zeitungsartikel in der NOZ:
https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/1891358/naturschuetzer-laufen-sturm-gegen-1-meter-randstreifen-im-kreis-osnabrueck
stand das Telefon kaum still. Das Emailkonto quillt über (wir beantworten alle Anfragen, dauert aber leider etwas)….

Eine Vielzahl besorgter, empörter und stinksaurer Bürgerinnen und Bürger meldet sich bei uns. „Das kann doch wohl nicht sein, dass die das machen!“, Nach Trappatoni-Manier: „Was erlauben CDU und FDP!!!??? Spielen wie Flasche leer!!!!“, „sind die denn noch zu retten???“, und auch oft: „Die Landwirte!!! Es reicht!!! Was soll denn das??!!! Die können doch nicht unsere Zukunft aufs Spiel setzen!!!“
Auch einige Angebote für weitere Blühwiesen haben uns erreicht. Sehr gut und danke!!
Doch nun mal langsam…ruhig Blut (das aus dem Munde eines Hitzkopfes mutet schon irgendwie komisch an)…
Erstmal:

„Das Klima“
Das Klima ist explosiv. Nicht nur das reale „Wetter-Klima“ sondern auch das „gesellschaftliche Klima“.
Wir befinden uns in einer Zeit des MASSIV-Umbruches. Wer aktuell die Klimaerwärmung noch leugnet, kann leider nicht mehr erstgenommen werden und scheidet aus dem seriösen Diskurs automatisch aus (Tschüssikowski AFD).

Greta Thunberg (z.B.) wird inflationär beleidigt, von Menschen, welche sich (unausgesprochen) aufgefordert fühlen (sehr gut!) ihre „Komfortzone“ zu verlassen. Auch dem letzten dahergelaufenen Vollidiot in der Bundesrepublik müsste mittlerweile klar sein, dass es ein „Weiter so“ nicht geben kann
(sie „spüren es irgendwie) und das macht sie so sauer).

Gleichzeitig klammern sich viele Menschen an den „Ist-Zustand“ (der sich aufgrund der Klimaerwärmung und des Artensterbens massiv verändern wird. Da hilft auch kein Klammern mehr.).
An „Alterhergeglaubtes“ zu glauben hilft. Sich auf Veränderungen einzustellen kann weh tun. Individuell. Was passiert dann? Abwehrhaltung (bei Vielen), Anpassung (bei Einigen), Gestaltung (bei Wenigen).
Das erleben wir aktuell im „gesellschaftlichen“ Diskurs.
Klimaerwärmung und Artensterben sind einerseits zwei unterschiedliche Themen, andererseits gehörten sie natürlich eng zusammen.

Zur Klarstellung:
Die Berichte des Weltklimarates stammen nicht aus der Feder einiger von der Bio-Industrie gekaufter, in Birkenstock-Sandalen rumlaufender, Autohassender WissenschaftlerInnen.
Nein. Sie sind eine Zusammenstellung von WissenschaftlerInnen weltweit, welche in mehrjähriger Arbeit eine Vielzahl von unterschiedlichen Studien (vierstellig!!!) ausgewertet haben und sich dazu sogar noch supranational abstimmen.
Beim schockierenden Bericht des Weltbiodiversitätsrat (IPBES) sieht es nicht anders aus.
In diesem, im Mai veröffentlichten Report, steht ganz klar: Wir müssen JETZT SOFORT handeln (nicht erst irgendwann, wenn auch die FDP die Zeichen der Zeit verstanden hat).

„Die Landwirte“
Es gibt nicht „die Landwirte“. Um es nochmals klarzustellen.
Auch in unserem Projekt „Blumiger Landkreis Osnabrück“ stellen wir vielfach fest, dass sich Landwirte für eine höhere Artenvielfalt stark machen. Wäre ja auch komisch wenn nicht. Ohne Insekten keine Bestäubung -> keine Ernteerträge -> keine Erlöse.
Gleichzeitig gibt es in jeder Berufsgruppe „an den Rändern“ Hardliner. Auch das ist nicht ungewöhnlich, im Zuge des Artensterbens jedoch (unserer subjektiven Meinung) definitiv zu verurteilen (Nochmal: Wir reden hier von „Hardlinern“ die einfach nichts begriffen haben und auch nicht begreifen wollen.)
„Hardliner“ stellen in der Regel einen geringen Prozentsatz einer Gruppe (wie auch immer geartet) dar.

Dass sich jeder Berufsstand dafür einsetzt ein hohes Salär für seine Arbeit zu erhalten ist nachvollziehbar. Dass „Verordnungen“ als Bedrohung angesehen werden können, kann (irgendwie) auch verstanden werden.
Der Schrei „nach der Politik“ ist im Einzelfall (von Produzent und Konsument) zu wenig.
Anders formuliert: Leute: unterstützt Eure lokalen und regionalen Bauern auf dem Weg zu nachhaltigen und ökologischen Produktionsmethoden.
Für „harte“ und „ehrliche“ Arbeit, 12 Monate im Jahr, mit wenig (oder keinem) Urlaub, auf dem Weg zu ökologisch sinnvollen Anbaumethoden, ist nun mal ein Preis angemessen, der durchaus auch deutlich über dem Preis im Supermarkt liegen kann. Den „Stimmzettel“ geben wir an der Ladentheke ab.
Ausgezeichnet geht das z.B. im örtlichen Bioladen oder im Bereich der solidarischen Landwirtschaft (gibt es auch in Deiner Region): https://www.solidarische-landwirtschaft.org/solawis-finden/auflistung/solawis/

Zu teuer? Ja, leider kann sich das nicht jeder leisten, das stimmt :-(, und das ist auch ein Problem. „Ohne Wenn und Aber“.
Aber für Cent-Beträge gibt es nun mal (auch leider) nur Produkte, die zu ökologischen Mindeststandards hergestellt werden. Und Eurer/Unserer Gesundheit tut ihr/wir damit nicht immer einen Gefallen.

Und die Landwirte, welche aktuell noch konventionell arbeiten?
Superschwierig. Kein Landwirt ist glücklich, wenn er Gifte einsetzen muss. Kein Landwirt freut sich darüber, wenn ein Ertrag nur möglich ist, unter massivem Einsatz von Pestiziden. Und kein Landwirt kann „einfach so mal eben“ seinen Betrieb zu einem „Biobetrieb“ umstellen.
Und da dann leider doch der (Hilfe-)Ruf „nach der Politik“ und der „Macht des Verbrauchers“. Ohne massive finanzielle Unterstützung wird es nicht gehen.

„Die CDU“
Im Projekt „Blumiger Landkreis Osnabrück“ erleben wir viele CDU-PolitikerInnen, von deren Aussagen wir neuerdings positiv überrascht werden. Es ist nicht nur schwarz (HaHaHa, welch Wortwitz) und Weiß. Wir erleben CDU-PoiitikerInnen, welche Vorschläge machen (positiv), über welche wir in dieser Form oftmals selber noch nie nachgedacht haben. Und offen gesagt: Es wirkt ehrlich! Positiv! Bei etlichen VertreterInnen haben wir das Gefühl, dass wirklich „die Zeichen der Zeit“ verstanden wurden.
Ein sehr angenehmes Telefonat im Laufe der Woche hat zudem gezeigt, dass Meinungen immer in einem sehr sehr sehr komplexen Gefüge von Abwägungen und Interessen entstehen (ok, das war bekannt, trotzdem kann es positiv sein, das einmal in einem persönlichen Dialog zu erleben).
Und gleichzeitig: Die Entscheidung des Umweltausschusses im Kreistag Osnabrück macht fassungslos, wütend, ohnmächtig, hinterlässt Sprachlosigkeit, das Gefühl, das selbst Minimal-Ökologische Zusammenhänge entweder nicht verstanden oder Interessenvertretern geopfert werden.
Am „Ende des Tages“ zählt das Resultat. Wenn „am Ende des Tages“ ein Gewässerrandstreifen von einem Meter in FFH-Gebieten!!!! dabei rauskommt, dann kann es dafür (unserer Meinung nach) dafür keinen Beifall geben! Dann sind „gellende Pfiffe, Buh-Rufe“ und massiver Protest innerhalb einer lebendigen Demokratie das einzige sinnvolle Zeichen.

Gesichtsverlust bei Änderung einer Entscheidung?
Maximaler Blödsinn! Jeglicher Entscheidung ist immanent, alle Fakten, gesellschaftlich aktuellen Rahmenbedingungen etc. zu berücksichtigen. Landläufig wird das zwar nicht immer gewürdigt, dennoch bleibt es ein Zeichen von Größe und Charakter eine Entscheidung zu revidieren.
Der Bericht des Weltbiodiversitätsrates kam erst im Mai 2019 heraus. Somit hat sich die Faktenlage verändert.
Eine Entscheidung zu revidieren, dieser Haltung gebührt Respekt (passiert im Alltag eines jeden Menschen übrigens ungefähr täglich)

„Die FDP“
Natürlich gibt es nicht mutmaßlich die „Die FDP“. Es werden sicherlich auch dort unterschiedliche Meinungen vorhanden sein.
In Bezug auf Umwelt-, Arten und Klimaschutz (subjektive Meinung von hier) kam da bislang jedoch (leider) ausschließlich SEHR viel „optimierbarer Entscheidungsfundus“
(oder es wurden von den Empfängern der Nachricht einige Sendeinformationen nicht präzise genug empfangen).
Dass technische Innovationen die Welt retten können ist klar. Kommt da sonst noch was an Vorschlägen?

Die „AFD“
Ach komm!!! Lass gut sein!

„Das Artensterben I“

In Anlehnung an die Klimaerwärmung und in direkter Kombination mit dieser stellt das Artensterben die zweite JAHRHUNDERTAUFGABE der Menschheit dar.
Ökologische Zusammenhänge bilden eine Art „Spinnengewebe“ ein „interagierendes Netz“ komplexer Zusammenhänge.
Sterben bestimmte Arten aus, dann merken „wir“ es nicht. Sterben „andere“ Arten aus, dann brechen Ökosysteme zusammen. Genau dort sagen wir heute auch im Landkreis Osnabrück: „Hallo! Soviel Tod auf einmal, das kann aber nicht gut gehen!“
Das Insektensterben (der vielen vielen Arten) zeigt es. Nahrungsketten brechen massiv zusammen. Bestäubungsleistungen bleiben aus.
Wenn wir davon sprechen, dass aktuell BIO-Gemüse nur für Besserverdienende erschwinglich sein wird, dann wären ein Weiterdenken nicht ganz schlecht.
In Zukunft (eine Zeitschätzung kann hier nicht geäußert werden) wird es GEMÜSE (egal woher) nur noch für Besserverdienende geben!
Zudem: Wir Menschen halten uns gerne für die Größten, Klügsten und absolut Coolsten. Aktuell müssen wir leider feststellen, dass wir „hier und da“ doch ganz massive Trottel sind. Und von der Erkenntnis bis zur Umsetzung dauert es bei uns Trotteln zuweilen Jahrzehnte. Erst wenn es RICHTIG WEH TUT (und das wird passieren) ändern wir unseren Habitus.
Verschiedene Insekten, die Groppe (im Landkreis Osnabrück), Amphibien, Reptilien würden vermutlich sogar sagen:
„Trottel? Ne Ne Ne! Ihr seid einfach gigantische ***********!“.

Tja, was will man da, so als Mensch, im, Landkreis Osnabrück, einer Groppe, die kurz vor dem Exitus steht, noch erwidern?? Plötzlich werden wir alle ganz Kleinlaut!

„Das Artensterben II“
Artensterben klingt irgendwie abstrakt. Klingt nach „Steuererklärungshaushaltsdefizit“, oder „Überstundenmeineidsverklausierungsübernahme“ oder „Zertifikatssolldimensionierungaufruf“.
Nur was heißt es konkret? Konkret bedeutet es: Tiere verrecken elendig vor Hunger. Wildtierauffangstationen können davon ein Liedchen singen.
Nur weil wir Menschen davon nichts mitkriegen bedeutet es nicht, dass sich krasse und unfassbare Dramen in unserer Kulturlandschaft abspielen.
Blaumeisen-Eltern versuchen verzweifelt genügend Nahrung für ihre Jungen zu jagen und fangen. Eine Menge davon stirbt vor Hunger.
Ganz toll, Ihr ********** (würde die Groppe sagen).

„Die Wahlschlappen“

Warum die FDP noch über 5% kommt, das verstehe wer will.
Die AFD ist ein Sammelsurium rechtslastiger Honks (in Wortanlehnung an Frau von Storch). Ein Tritt in den ***** (natürlich nur „sinnbildlich verbal“) erscheint ein probates Mittel wehrhafter Demokraten für solch faktenfernen Blödsinn zu sein.

Die CDU, die nun noch definitiv „lebendig“ ist, könnte aus den kontinuierlichen „Abwatschungen“ ja mal die eine oder andere Lehre ziehen (so meint man).
Europawahl: Desaster! Landratswahl: Nach 70 Jahren CDU wurde mit Anna Kebschull eine Grüne gewählt (folgerichtig).
Ergebnisse in Brandenburg: Scheiße!. Sachsen: Desaster!. Thüringen (folgt): auch wieder Scheiße!
Die nächste Kommunalwahl in Niedersachsen: Vermutlich Frühherbst 2021:
Demokratie, WIR VERGESSEN NIE!

„Der eigentliche Skandal“
Es muss als Skandal gewertet werden, wenn mitten im größten Artensterben seit 66 Millionen Jahren immer noch nicht verstanden wird, dass wir alle gemeinsam HANDELN müssen. Mal ernsthaft, die CDU, eine VOLKSPARTEI!!!!
Es kann nicht wirklich ernsthaft so sein, dass CDU-VertreterInnen das größte Artensterben ever auch noch unterstützen.
Trappatoni: „WAS ERLAUBEN CDU!“

„Blumiger Landkreis Osnabrück“
Eine unverhohlene Meinung:
Es kotzt uns irgendwie ganz massiv an. Seit 2017 arbeiten wir bei Wind und Wetter IN UNSERER FREIZEIT daran, Blühwiesen für Insekten zu schaffen.
Wir werden zuweilen beschimpft und bekommen Hassmails (https://www.noz.de/lokales/hasbergen/artikel/1741528/programmierer-pflanzt-bluehwiesen-und-bekommt-hassmails),
wir investieren JEDEN Monat eine ganze Menge privaten Geldes (zwischen 300 und 700 Euro, je nach Situation) um etwas für die Artenvielfalt auf die Beine zu stellen. Wir arbeiten ehrenamtlich (und nehmen dafür URLAUB von UNSEREN NORMALEN JOBS) gemeinsam mit Schulklassen, Kirchengemeinden, Vereinen, Firmen und vielen Stiftungen, Stiftungen (bundesweit) von der Heinz Sielmann Stiftung bis zur Bingo-Umweltstiftung Niedersachsen, von der Umweltstiftung Weser Ems bis zur Tierschutzstiftung Wolfgang Bösche.
Auch der VFL Osnabrück hat das Projekt unterstützt!!! Prominente wie Wolfgang Joop, Bjarne Mädel, Axel Prahl, Klaus J. Behrendt und Charly Hübner sind mit „an Bord“.
siehe dazu auch:
http://blumiger-lkos.de/unterstuetzer/

Blumiges-Melle.de – Vielen Dank an unsere Unterstützer

und dann kommt Ihr mit einem lächerlichen absurden Gewässerrandstreifen von einem Meter (wo in Bayern und BW schon jetzt 5 Meter die Regel sind) und auch die Bundesregierung innerhalb des Insekten-Aktionsprogrammes zwischen 5 und 10 Meter festlegen wird.
Eine ganz sachliche und höfliche Frage: HABT IHR EIGENTLICH NOCH ALLE TASSEN IM SCHRANK??

Und als kleine Ergänzung:
Über was sollen wir Menschen uns eigentlich empören?
Über höhere Bierpreise auf dem Münchener Oktoberfest?
Über das neue Outfit von Dieter Bohlen?
Über die Brände im Amazonas-Gebiet?
Ne Ne Ne:!!!! Wenn wir uns nicht über das Artensterben im EIGENEN Landkreis empören, ÜBER WAS DENN BITTE DANN?

Die Forderung:
Montag, 30. September, Kreistag Osnabrück:
BITTE STIMMT FÜR EINEN 5-METER-SCHUTZSTREIFEN!!!
Und wenn nicht? Nur mutig gestritten (in einer Demokratie), the FUTURE is UNWRITTEN! Nach der Wahlschlappe ist vor der Wahlschlappe.

Blumiger Landkreis Osnabrück
Artenvielfalt steigern, Insektensterben stoppen
htppp://blumiger-lkos.de
https://www.betterplace.org/de/projects/71760-gnadenhof-brodel-melle-artenschutzprojekt-blumiger-landkreis-osnabruck