Sehr angenehmes Treffen mit der CDU

Heute Besuch von der CDU gehabt. 🙂🙃🙂
Vielen Dank für den netten und interessanten Austausch.
Danke z.B. an den Meller Bürgermeisterkandidaten Frank Vornholt, an Dr. André Berghegger (MdB), Anja Lange-Huber, Lars Albertmelcher, Dorothee Kellermann von Schele, Osman Balkaya, Heiko Grube (Namen nach bestem Wissen und Gewissen gemerkt, sorry, dass mein Namensgedächtnis nicht das Stärkste ist, …mea Culpa, dass ich mir nicht alle Namen merken konnte).
Hoch interessant war das heute. Mit ein bisschen Nervosität und gleichzeitig hoher Vorfreude dem Besuch der CDU heute entgegengefiebert.
Ich kann sagen: Es hat sehr viel Spaß gemacht, war ein sehr interessanter Austausch und durch und durch positiv.
Bürgermeisterkandidat Frank Vorholt ließ einen sehr positiven, sehr engagierten (man merkt eine Macher-Mentalität) und sympathischen Eindruck zurück – wie alle anderen Beteiligten übrigens auch.
Auf die Frage, welchen Beitrag die Stadt Melle für eine höhere Artenvielfalt leisten könnte, wurde ganz klar geantwortet:
„Flächen für Mitmachprojekte zur Verfügung stellen“.
Das können gerne auch Kompensationsflächen sein. Geld wollen wir für die Arbeit auch nicht haben, darum geht es nicht. Geld verdienen wir durch unsere „normalen Jobs“. Es geht um „Gemeinsame Aktionsfelder“, um gemeinsame Gestaltungsmöglichkeiten.
Eine große Herausforderung von Kompensationsflächen ist die nachhaltige Pflege und Erhaltung. Leider leider existieren etliche Beispiele, wo Kompensation im Allgemeinen sehr kurzfristig gestaltet wird. Das ist bei dem Flächenhunger des Natur- und Klimaschutzes gleichzeitig eine hohe Chance!
Dieses – vielleicht erst einmal als Testballon – in Gemeinschaft mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern gestalten, wäre ein interessantes Anliegen.

Vielen Dank auch für das Angebot von Frank Vornholt und dem CDU-Stadtverband Oldendorf, bei den kommenden Gestaltungsaktionen des Projektes „500 AKA – 500 Menschen aktiv für Klima- und Artenschutz in Stadt und Landkreis Osnabrück. Gemeinsam den Planeten retten. Wir alle. Lokal und regional.“ https://500-aktiv-fuer-klima-und-artenschutz.de/ …aktiv dabei zu sein, ggf. auch maschinelle Unterstützung zu vermitteln. Stark! Sehr gut!
Als „Manchmal-Meckerfritze“ kann man auch mal applaudieren!
Wer jetzt sagt: „Klar! Ist ja Wahlkampf!“,
der sei daran erinnert, dass der CDU-Ortsverband Oldendorf das 500 AKA-Projekt schon unterstützt hat, als eine Genehmigung noch nicht in Sichtweite war.
Und das ist etwas, was interessant ist:
Als kleine Querulanten-Naturschutzgruppe zählt für eine Genehmigung von Naturschutzprojekten (es geht häufig um viel Geld für Materialien) ganz ganz viel:

Z.B.:
* Ein hart fundiertes wissenschaftliches Gestaltungskonzept
* Ein Pressespiegel
* Empfehlungsschreiben
* Unterstützungen von Prominenten
* Ein Nachweis einer Basisfinanzierung

Einmal, in einem Telefonat original erlebt:
O-Ton: „Eine CDU-Ortsgruppe unterstützt Ihr Naturschutz-Vorhaben?? Wie haben Sie DAS !! denn geschafft??“
Das ist der Moment in dem man sich entspannt zurück lehnt und weiß: Hah! Kannste mal sehen! Es geht bald los :-). Weiß extern kaum jemand: Aber symbolische Unterstützungsaktionen von Gruppierungen können für die Entscheidung pro und contra von Projekten das „Zünglein an der Waage“ sein. Nicht das erste Mal erlebt!
Vor einiger Zeit eher selber noch massiv in Schubladendenken gedacht. Kann ich als ehemaliger Hausbesetzer und langjähriger Linksautonomer nicht anders sagen (lang lang lang ist es her). Und dann kommen Erfahrungen, die das eigene Selbstbild massiv hinterfragen. Puh! Anstrengend! Und nötig! Der Gedanke, nicht in allen Dingen immer „goldrichtig“ gelegen zu haben, war durchaus Energien freisetzend. Das gelingt einem auch noch mit Mitte 40. Enttäuschungen der einstmals eigenen „Haus-und Hof-Partei“ (ist aber auch vergessen, „Schwamm drüber“, geht gemeinsam weiter :-)) und Überraschungen aus anderen Spektren. Und das ist eine Chance!

Es ist soooo dermaßen produktiv mit (z.B.) GRÜNEN, SPD, CDU….Projekte umzusetzen. Man MUSS nicht immer eine Meinung sein. Man kann auch Allianzen bilden, ohne generell SÄMTLICHE Inhalte zu teilen. Die Mauern im Kopp bröseln sich bei manch einem erst spät in Luft auf. Auch bei sehr sehr emotionalen Themen ist ein Grundrespekt so wichtig, um an Ziele zu kommen (und diese Erkenntnis ist in der Theorie einfach und in der Praxis manchmal nicht leicht. Natur- und Klimaschutz, Tier- und Artenschutz fußt an der Basis aller Emotionen).

Auch das Gespräch mit André Berghegger war sehr angenehm und interessant. Es gab etliche Übereinstimmungen (z.B. dass Landwirte zwingend und unbedingt für Einnahmeverluste (im Sinne des Naturschutzes) entschädigt werden müssen. Es gab zu 100% Übereinstimmung, dass eine Kritik an Landwirten („Ihr seid schuld am Artensterben!“) in dieser Form maximaler Blödsinn ist.
Ein kleiner Film von unserem kleinen Gemeinschaftsprojekt in dieser Hinsicht (2 Tage alt):

Auch kann und soll seine Meinung anerkannt und respektiert werden, das Insektenschutzgesetz der Bundesregierung (aus Gründen nicht konkret benannter Entschädigungszahlen für Landwirte) so nicht unterstützen zu wollen. Dennoch wurde an Herrn Berghegger die dringliche Bitte geäußert, sich unbedingt für einen Kompromiss zur Verabschiedung dieses Gesetzes einzusetzen.
Gegenseitige Wertschätzung: Wichtig! Anerkennung von unterschiedlichen Meinungen: Wichtig!
Dennoch: Das Insektenschutzgesetz der Bundesregierung ist DAS DING!! vieler Natur- und Umweltschutzgruppen in der gesamten Republik! Es MUSS in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden ! (nach Meinung von hier)! Wir können „never ever“ weiter warten.

Und wenn der Kompromiss, der im Koalitionsvertrag ausdrücklich vermerkt ist, scheitert:
Frei nach „Werner Beinhart“: „O hauahaua hah!“ Oder nach Martin Luther: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders!“ Aber so weit ist es ja noch nicht…Wir bleiben hoffnungsfroh.
Nachweislich ist der Landkreis Osnabrück zumindest ein Blühwiesen-Hotspot des Insektenschutzes. Für uns der nachdrücklich hervorgehobene Wunsch ist, dass dieses auch durch ein Bundesgesetz unterstützt wird.

Ganz witzig am Rande war, dass die Diskussion über „Anreize und Freiwilligkeit“ und „Verordnungen und Verbote“ (die Meinung von hier, Freiwilligkeit reicht einfach nicht) in einem humorvollen (und durchaus wertschätzenden) Gesamtdialog mündete, in dem von hier immer wieder und immer mehr
die Begrifflichkeiten: „Verordnungen, Gesetze, strukturbildende Gesetzesmäßigkeiten, Gebote, Verpflichtungen“ in den Diskurs integriert wurden. Genauso humorvoll und satirisch angemessen stieg die Betonung der Worte: „Anreize, Freiwilligkeit, eigene Entscheidungen, Freiheit des Individuums“ der „anderen Seite“. Auch eine sehr charmante Vorgehensweise mit unterschiedlichen Auffassungen umzuegehn. Well done 🙂

Trotz (zuweilen) unterschiedlicher Meinungen: So lässt sich trefflich gemeinsam gestalten! Die Herausforderungen gemeinsam angehen. Andere Meinungen respektieren.
Wir stehen vor Jahrhundertaufgaben – der gemeinsame Geist heute war gut. Sogar sehr gut!
Und entscheidend ist: NATÜRLICH !! können wir auf lokaler und regionaler Basis die Zukunft des Planeten gestalten! Wir alle, jeDer einzelnEr! Wo denn sonst? In Kathmandu? Am Nordkap? In Nowosibirsk?

Die Gräben werden kleiner – die Aufgaben umso leichter lösbar.
Danke an alle heute Beteiligten.
Ein sehr schönes Beispiel wie sich (von zuweilen politisch unterschiedlichen Seiten) die Demokratie nach vorne bringen lässt.
Hat auch aus einer ganz persönlichen Sicht sehr viel Spaß gemacht. 😊