Kompromiss-Blühwiese (und ungewollte Artenschutz-Verluste)
Geschrieben:Heute an einer Diskussions-Kontroverse-Kompromiss-Blühwiese in Melle/Insingdorf gearbeitet 😕 🫣😦
Mit dem Naturschutz ist das so eine Sache, ich kenne das schon.
Immer mal wieder gibt es Diskussionen mit Anrainern zu Blühwiesen oder Teilflächen, auf denen noch keine Einsaat stattgefunden hat.
In Melle/Insingdorf hat ein Anrainer darum gebeten, die (zugegeberweise) riesigen Bestände der Ackerkratzdistel zu reduzieren.
Auch wenn manchmal unterschiedliche Meinungen aufeinander prallen: War aber ein gutes Gespräch, konstruktiv und nett, und dann wird selbstverständlich auch auf die Belange der Anrainer eingegangen.
Naturschutz bedeutet zuweilen auch Kompromisse einzugehen.
Einen Teil der besagten Pflanze heute mechanisch reduziert.
Trotzdem war es eine sachliches Feilschen, wie auf einem Basar…
Eine Komplettreduzierung kann ich nicht übers Herz bringen, zu wichtig ist ein Belassen von natürlich entwickelter Vegetation.
Und so sollte es dann auch sein.
Ein ganz guter Kompromiss für Anrainer, Artenvielfalt und Insekten wurde gefunden.
Wenn man miteinander redet, dann lässt sich viel erreichen.
Die Fläche gehört der Niedersächsichen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, mit welcher hier gemeinsam ein Artenschutzprojekt durchgeführt wird.
Die Blühwiese entwickelt sich ganz gut: Ackersenf, große Bestände der echten Kamille, des Wiesen-Pippaus, Färberkamille, Drüsiges Weidenröschen,
Eisenkraut (!), Kornblume, und natürlich ist auch die Acker-Kratzdistel für viele viele Insekten wichtig.
Nicht so erfreulich ist, dass eine unbekannte Person scheinbar einfach selbst „Hand angelegt hat“.
Ich habe mich sehr darüber heute geärgert!
Auf einer Länge von 80 Meter und einer Breite von 4,5-5 Meter wurde das Areal einfach „plattgemacht“, direkt angrenzend an einen Maisacker.
Der Maisacker geht mich nichts an, die Fläche, auf der hier malocht wurde und wird jedoch defintiv!
Anders formuliert: Fast 400 m² „totes Land“ auf einer Fläche, die für die Artenvielfalt vorgesehen ist.
Ganz offen gesagt: Ich selber käme niemals auf die Idee, auf einer mir nicht gehörenden Fläche einfach 400 m² umzusäbeln.
Dennoch ist Entspannung angesagt: Eventuell hat die Person nichts von dem Projekt gewusst, vielleicht gab es einfach ein Missverständnis in Bezug auf Besitzverhältnisse oder so…
Ein Telefonat wird dieses gütlich klären. Ich persönlich habe keine Lust nmehr auf Streitereien, es raubt zu viel Energie.
Dennoch gilt natürlich: Was Recht ist muss Recht bleiben…
Und Artenvielfalt und Naturschutz müssen gesellschaftlich viel zu oft „zurückstecken“.
Auf einer Fläche, die explizit dafür vorgesehen ist, wird das in dieser Form nicht akzeptiert (muss dann höflich aber doch sehr konkret dann doch angemerkt werden)…
Trotzdem gilt (ich musste das erst lernen, und das mit fast 50): Erst einmal Fakten und Informationen sammeln, und dann eine Lösung finden (oder sich empören)…
500 AKA – 500 Menschen aktiv für Klima- und Artenschutz in Stadt und Landkreis Osnabrück
Gemeinsam den Planeten retten. Wir alle. Lokal und regional.
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