Einen Gnadenhof zu führen bedeutet immer auch viele Kompromisse eingehen zu müssen
Einen Gnadenhof zu führen bedeutet immer auch viele Kompromisse eingehen zu müssen.
Und dennoch:
Hahn „Fred“ und seine 5 Ladies sind in Sicherheit 🙂😊
Das ist nunmal so. Nicht alle Menschen sind glücklich über (zu viele) Tiere in ihrer (direkten) Nähe.
Unser Kampfhahn Fred (er lebte zuvor mit seinen Damen in unserem Garten) musste in den letzten Tagen 2 mal umgesiedelt werden…
Ein bisschen kann ich es ja verstehen. Sein Gekrähe gleicht, ohne Zweifel, der Lautstärke eines Rolling Stones-Konzertes.
Dazu kommt: Er greift alles und jeden an, der/die nicht zu seiner Hühnerschar gehört (mindestens 30 mal hat er mir in den letzten 3 Jahren seine Sporen in die Waden gejagt).
Man könnte auch sagen: Er erledigt seinen Job!
Hier ein kleines Video dazu:
Vorgestern musste er dann aufgrund von Beschwerden umziehen, zum Kreimerhof.
Auch dort jedoch gab es Beschwerden…(wie gesagt: Ich kann es ja verstehen…).
Also nun der dritte Umzug binnen weniger Tage.
Nun aber ist er in Sicherheit, und seine Damen auch.
Auf einer Fläche im Exil (ein bisschen wie Napoleon 1814 auf der Insel Elba, hier werden keine Postboten mehr angegriffen….)
leben sie nun. Lautstärke ist hier egal.
Heute das Areal fuchs- und mardersicher gestaltet.
Zum Glück haben wir durch unsere Blühwiesenprojekte meist noch irgendeine Schutzflächenmöglichkeit.
Ansonsten hieße es: „Rechtsstreit oder Tod“! (netter kann ich es leider nicht schreiben)….
Gleichzeitig meldet sich nach solchen Fällen immer auch eine tiefe Betroffenheit.
In der Regel ist Lautstärke das Ärgernis, weswegen Tiere „woanders hin sollen“…
Klar, kann ich verstehen…(insbesondere in Freds Falle fliegen einem manchmal die Ohren weg…).
Und gleichzeitig ist es immer und immer wieder dasselbe Muster…
Tiere stören, und sollen weg (woanders hin)…
Wir haben hier mindestens 10 tierische Voll-Patienten, die schonmal „gestört haben“…
Und mindestens 40 Tiere, die zuvor „zu viel Aufwand und Mühe erzeugt haben“….
Tja, erinnert ein bisschen an den „Hauptmann von Köpenick“
„Nee, nee, ick reg mir jarnich uff, aber’t muss ja nu’n Platz geben, wo der Mensch [also in diesem Falle das Tier]
hingehört! (…) Ick kann ja nu mit de Füße nich in de Luft baumeln, det kann ja nur’n Erhenkter!“
Ich glaube, unser Verhältnis Tieren gegenüber wird uns Menschen irgendwann noch einmal so dermaßen auf die Füsse fallen.
Offen gesagt: Das tut es ja bereits…
Hahn Fred ist völlig neben der Spur. Normalerweise würde er eine Kamera, die näher als 5 Meter an ihn herankommt,
in Trümmer zerlegen…Heute ließ er einige Fotos zu.
Soll nochmal jemand sagen, Tiere merken nicht, wenn sich ihre Umgebung ändert.
Trotz alledem: Sie haben einen Schuppen, einen ordentlichen Schutzzaun, Körner, frisches Wasser, viel viel viel Platz, Sonnenlicht, es geht weiter.
Besser als das Hackebeil…
Gnadenhof Brödel
http://gnadenhof-broedel.de