Dicke Sprühsahne-Hummel
Geschrieben:

Heute ist großer Mahdtag der Blühwiesen –
und eine dicke moppelige Riesenhummel (was für ein Kaliber!) entdeckt…🌻🌻🌻🌻🐝🐝🐝🐝🐝🐝🦋

Es ist immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich sich die Blühwiesen (trotz änlichen Saatgutes)
entwickeln. Eine Wiese heute gemäht mit sehr starkem Besatz von Blutweiderich, auf einer anderen sehr viel Kornblumen und Schafgarbe gesehen, ja, und
dann war da heute noch eine Fläche mit Königskerzen bis zum Horizont.
Königskerzen sind für Unmengen von Insekten interessant.

Heute dort eine Riesen-Moppel-Hummel entdeckt, was für ein Kaliber, fast schon adipös.
Ich so zu der Königskerze hin, mache begeistert einige Fotos von der Moppelhummel.
Sie dann: „Ey, hast Du Sprühsahne sabei?“
„Sprühsahne??“
„Man, frag doch nicht so doof! Sprühsahne! Du weisst schon. Hast Du nun oder hast Du nicht?“

Als guter Naturschützer habe ich natürlich immer auch einige Dosen Sprühsahne dabei.
Sie hält den Rüssel in die Öffnung, drückt mit ihrem Watschelprankenfuß auf den Drücker und ein mordsmäßiges Sauggeraüsch entsteht.
Nach einigen Sekunden ist die Dose halb leer.
Ich bin beeindruckt.
Die Adipositas-Hummel ist nun noch runder als zuvor. „Geiles Zeug“, sagt sie.
„Pollen der Königskerze und Sprühsahne, das habe ich am Liebsten. Sag mal: Hast Du ne Schwarzwälder Kirschtorte dabei?“
Ich verdrehe die Augen nach oben.
„Nein!! Leider habe ich ganz zufällig gerade jetzt KEINE Schwarzwälder Kirschtorte dabei!“
„Schade!“, sagt die Moppelhummel. „Egal. Dann gib mir die Sprühsahne nochmal…“

Was tut man nicht alles für die Insekten.

Dann heute noch in Melle-Wetter bei einem sehr netten Naturschützer eine Blühwiese bearbeitet.
Der vormalige Besitzer der Bäckerei Schiermeyer (mittlerweile über 80 Jahre alt) verfügt über ein exzellentes Wissen über die heimische Tierwelt.
Mit seiner Kamera macht er tolle Aufnahmen von hiesigen Schmetterlingsarten.
Dieses Frühjahr wurde dort eine Blühwiese angelegt.
Wenn man inmitten von Scharfgarbe, Sonnen- und Kornblumen steht, dann ist das ein Privileg.
Die Hälfte der Wiese heute gemäht und zusammengeharkt. Die andere Hälfte folgt erst im Herbst, denn viele Wildbienen fliegen für eine Futtersuche nur wenige Hundert Meter weit.
Wird alles „auf einen Schlag“ gemäht, dann ist das für viele Insekten der sichere Tod.
Das Mahdgut wird zusammengeharkt (um einen Großteil der Fläche auszumagern). Am Rande des Mahdgut-Haufens werden sich Brennnesselkulturen entwickeln. Von diesen profitieren
viele viele Schmetterlingsraupen.

Auf dem Rückweg eine artenreiche Wiese entdeckt, die Teil eines anderen tollen Projektes ist.
Ein Landwirt hat hier ein Paradies für Insekten gschaffen. Anstatt eine Mais-Monokultur anzubauen wird das Schnittgut
im Rahmen des Projektes „Bunte Biomasse“ (https://lebensraum-brache.de/projekte/bunte-biomasse)
in Biogasanlagen in Energie umgewandelt (Regina Haase).
Zitat: „Die Flächen bieten Bodenbrütern im Frühjahr Nistmöglichkeiten und das langanhaltende und vielfältige Blütenangebot verbessert die Nahrungsressourcen für Bienen und Schmetterlinge,
wovon wiederum viele Vogel- und Fledermausarten profitieren. Gleichzeitig produzieren ertragreiche
Wildpflanzenmischungen bis zu 45 t Frischmasse je Hektar“

Es passiert etwas. Überall, und das ist hervorragend.

Blumiger Landkreis Osnabrück
Artenvielfalt steigern, Insektensterben stoppen

González-Romero-Blühwiesenkorridor Blumiger Landkreis Osnabrück
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