Besserwisser forever
Geschrieben:

Als Umweltschützer ist man manches Mal ein ganz schöner Schlaumeier, Nervtöter und Besserwisser sowie ein „Mit-dem-Finger-Auf-Andere-Zeiger“. 😷😵
Mein persönliches kleines sinnerfüllendes Hobby ist es, mich über Menschen aufzuregen, die unkompensierte Flugreisen durchführen und dadurch den Planeten verschmutzen.
Warum? Eine Flugreise pro Person (hin und zurück) verursacht z.B. von Europa nach USA etwa 3,5 Tonnen CO2.
Das ist etwa 35% des Jahresvolumens, den aktuell ein Mensch in Deutschland verbraucht (ca. 10 Tonnen pro Jahr).
Gemäß Weltklimarat muss jeder Mensch auf etwa 1 Tonne CO2/Jahr kommen, damit der Planet nachhaltig bewohnbar bleibt.

Das ist jedoch nur die halbe (sinnvolle) Wahrheit (ohne den Finger in die Wunde(n) zu legen wird es keine Veränderung geben).
Die andere (halbe) sinnvolle Wahrheit ist, dass man (also auch ich) selber auch noch sehr sehr viel verbessern kann und mit dem Finger immer auch auf sich selbst zeigen muss (an die eigene Nase fassen).
Umweltsünden, die von hier zur Verschmutzung des Planeten begangen werden, sind z.B. Autofahrten mit einem alten Diesel, Dosenbier, noch sehr viel zu tun bei der Dämmung des eigenen Hauses, noch sehr viel zu tun
bei der Abkehr von dem eigenen Verbrenner-Auto, noch sehr viel zu tun bei der Abkehr der Nutzung fossiler Energien (Gasheizung, muss dringend, wenn es sich irgendwann irgendwie finanziell lösen lässt, durch
eine Wärmepumpe ersetzt werden).

Die Lösung, die sich daraus ableiten lässt: Bleiben wir nervig und regen wir uns weiter auf!
Auch über uns selber.
Ich persönlich habe mich gerade vvor dem Spiegel angeschrien, dass ich ab jetzt nur noch Flaschenbier zu trinken habe.
Da habe ich ganz schön blöd geguckt danach und war irgendwie auch eingeschnappt, dass mich da jemand kritisiert. Geht ja nicht sowas! Schon am frühen Morgen, und sowieso!
Der Andere soll mal erstnmal selber, dieser blöde Besserwisser da!!

Insgesamt lässt sich auch viel über eine ehrliche Kompensation machen, die eigene CO2-Emissionen zumindest teilweise aufhebt.
Gemeinsam mit Birgit Schad soll es da im neuen Jahr ein noch nicht genau spezifiziertes Projekt geben, bei dem Menschen die Möglichkeit haben werden,
eine Emissionen durch eigene Taten aufzulösen. Wir werden berichten und „sind da was am Planen dran“.

Festzuhalten ist: Umweltengel sind wir alle nicht. Niemand. Nicht Greta Thunberg, nicht Luisa Neubauer, so gut wie kein Mensch.
Allerdings gibt es ein Gefälle. Ein Einwohner von Malawi z.B. verbraucht im Jahr etwa 100 Kilogramm CO2 (https://knoema.de/atlas/Malawi/CO2-Emissionen-Tonnen-pro-Kopf), also etwa 100 mal weniger als wir BundesbürgerInnen (bei logischerweise sehr geringem Wohlstand).
Und für uns WohlstandsbürgerInnen gilt: Bis zur Perfektion ist es noch ein weiter Weg. Vermutlich werden wir die Perfektion auch garnicht schaffen.
Es ist aber schon sehr viel damit getan bei sich selber anzufangen und eigene Emissionen zu senken und zu reduzieren.
Genau das ist (ausser nervig zu bleiben; es macht definitiv Sinn, sich über Verschmutzungen aufzuregen und sich an Verschmutzungen zu stören) das, was wir alle für uns sehr gut und einfach leisten können.

Und wer sich im Sinne eines modernen Ablasshandels „freikaufen“ möchte:
https://www.betterplace.org/de/projects/75774-landkreis-osnabrueck-500-menschen-im-einsatz-fuer-klima-und-artenschutz?
500 AKA – 500 Menschen aktiv für Klima- und Artenschutz in Stadt und Landkreis Osnabrück
Gemeinsam den Planeten retten. Wir alle. Lokal und regional.
https://500-aktiv-fuer-klima-und-artenschutz.de/