Bäume, wir brauchen Bäume!
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Weiter ging es heute mit der Anpflanzung klimaerwärmungsresistenter Baumarten. 🌱🌱🌱🌵🌳🌴🌿🌲🌳🍃🎋🍂🍁🍁🍁🌳🌳

Eine (partiell) heimische Art, auf der große Hoffnungen liegen, ist die Esskastanie (Castanea sativa).
Die Esskastanien liefern zudem die bekannten Maronen. Lange Zeit waren diese als das „Brot der Armen“ verschmäht.
Vielfach gilt jedoch Kastanienmehl oder gekochte bzw. geröstete Esskastanien als Delikatesse. Das Mehl der Kasstanie ist übrigens glutenfrei.
Trotz ihrer hohen Verbreitung ist es übrigens garnicht so einfach Saatgut von der Esskastanie aufzutreiben.

Auch die heimische Flatterulme heute in die Erde gebracht. Einen Versuch ist es wert.
Zwar kommen diese eigentlich auf grundwassernahen Böden vor (das könnte in Zukunft ziemlich eng werden), jedoch
sind diese auch ein Bewohner des Kontinentalklimas (z.B. Brandenburg, Mecklenburg, Polen).

Es gibt natürlich auch heimische Bäume, welche (mutmaßlich und hoffentlich) der Klimaerwärmung trotzen könnten.
Für die heimische Artenvielfalt ist deren Nutzen um ein Vielfaches höher, als fremdländische Arten.

An dieser Stelle jedoch übrigens geht es darum, Keimlinge für Siedlungsräume (Wald ist ein komplett anderes Thema) zur Verfügung zu stellen, die auch in 20 bis 30 Jahren
noch kühlenden Schatten spenden…Es liegt nahe, dabei auch Arten aus südlichen Gefilden einzusetzen.

Auf den Bildern übrigens zudem die Keimlinge der Peka- bzw. Schwarznuss nach 2 Jahren :-). Schon ein bisschen stolz darauf…☺️☺️😁😍 🍾🍾🍾🍾
Die Schwarznuss stammt ursprünglich aus den USA/Texas, und wächst seit ca. 100 Jahren jedoch auch im Rhein- und Donaugebiet.
Auch bei dieser Baumart wird gemunkelt, sie könnte mit geringen Niederschlägen gut auskommen.

Neben heimischem Saatgut kamen in den letzten Wochen viele Umschläge aus Malta, Griechenland, Kroatien, Italien,
Südfrankreich und Nordafrika an.
Vielfach gesammelt von Liebhabern.

Mit dem Saatgut ist das übrigens so eine Sache. Viele Saatkörner/kapseln etc. enthalten keimhemmenden Stoffe,
welche erst durch eine lange Nässe- oder kältehemmende Phase abgebaut werden (Stratifikation).
Ein im Laufe der Evolution aufgebauter wirksamer Schutz, denn welche Silberlinde z.B. möchte
ihren Keimling schon gerne z.B. im November an die Oberfläche bringen?
Eben jene Silberlinde (das Saatgut sieht aus wie kleine Stachelbeeren (siehe Bild) und fühlt sich an
wie Styropor) kann ihr Saatgut schon mal etliche Jahre im Boden lassen, bis es zur Keimung kommt.
Beim Blühwiesensaatgut ist es übrigens nicht anders.
Bei dieser Lindenart (kommt ursprünglich in Südost-Europa vor) wird zuweilen eine
Stratifikation von 8-10 Monaten empfohlen (4 Monate bei Nässe einlagern, weitere vier Monate im Kühlschrank).

Auch das Saatgut der Griechischen Tanne muss etwa 50 Tage „stratifiziert“ werden, bis es losgeht.

Je tiefer man sich in die Materie einlist, desto spannender wird es. Ein herrliches Thema, mit dem man sich Stunde über Stunde beschäftigen kann. Und es liefert sichtbare und nachwachsende Ergebnisse…

Sobald die Dinger gekeimt und die Pflänzchen einige Zentimeter hoch sind, werden sie an all jene Personen
verschenkt, welche (in welcher Form auch immer) unsere unterschiedlichen Projekte bislang unterstützt haben. Egal ob Gnadenhof, Blumiger Landkreis Osnabrück, Streuobstwiesen und so weiter…

Sehr interessant übrigens der Artikel in der NOZ zu den Folgen der Klimaerwärmung im hiesigen Landkreis:
https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/2129052/diese-fuenf-folgen-des-klimawandels-kommen-auf-die-region-osnabrueck-zu

Steigende Waldbrandgefahr, Wasserknappheit, Starkregen, Zoonosen sowie Massivveränderungen in der Landwirtschaft

Wer unser Klimaschutzprojekt „500 AKA: 500 aktiv im Landkreis für Klima- und Artenschutz“
unterstützen möchte (mehr Infos:
http://500-aktiv-fuer-klima-und-artenschutz.de).

Das geht hier:
https://www.betterplace.org/de/projects/75774-landkreis-osnabrueck-500-menschen-im-einsatz-fuer-klima-und-artenschutz