Unsere Arbeit im Ehrenamt: Wie sieht die eigentlich aus?
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Manchmal werden wir gefragt, wie sich eigentlich unsere Naturschutz- und Gnadenhofarbeit einteilen lässt.

Ca. 60 % der Arbeit sind eindeutig körperlicher Art (ein Großteil davon schlichtweg ziemlich harte Maloche):
Blühwiesen fräsen, Mähen, Zusammenharken, Aussäen, Anwalzen, Lehm in Feuchtbiotope schaufeln,
Steine schleppen, Zaunpfosten einschlagen, Zäune spannen, Wiesen von Tiermist befreien, Wasser schleppen (im Sommer am Tag z.B. ca. 120 Liter),
Füttern, abäppeln etc….
Unsere 2 Ponys z.B. produzieren alle 3 Tage eine Schubkarre Mist (siehe Bild, super für Tomaten, Gurken, Zuchini, Kürbisse etc.), der Mist muss von der Wiese runter
(Weidehygiene), Ställe ausmisten etc…

Ca. 30-35 % der Arbeit sind eher „theoretischer Natur“ (Anträge schreiben (ein „ordentlicher“ Antrag hat in der Regel zwischen 15 und 45 DIN-A4-Seiten)).
Die „hohen“ Anträge benötigen mindestens das Niveau von ’ner Bachelorarbeit, auch das gehört dazu, ansonnsten wird das nix mit Stiftungsgeldern.
Ein Antrag, den wir z.B. beim Bundesamt für Naturschutz eingereicht hatten (ca. 60 Seiten) war schon eher ne Masterarbeit und wurde: Abgelehnt!!
Einige Hundert Stunden Arbeit für die Katz. Kann man was draus lernen, Lehrgeld zahlen,
Projektberichte erstellen, Kalkulationen schreiben, Buchführung, Spenden einwerben, Grafiken in Auftrag geben, Online-Tätigkeiten (Facebook, Instragramm, Blog, SEO-Optimierung etc.), Software programmieren etc.

Dann: Ca. 5-9,5%: Sonstiges
Termine mit Tieren beim Tierarzt, beim Hufschmied, Termine mit Stadt, Landkreis, Anwalt, Steuerberater, Notar, Bank, Treffen mit Sponsoren und Stiftungen, Sich mit nervigen Beschwerden auseinandersetzen, Kritik aushalten, Kampagnen überlegen (verrücktes Zeugs ausdenken), Presse- und Netzwerkarbeit,
Fahrtzeit (Transport von Maschinen), Schulungen,
Reparatur von Maschinen, Umweltbildung mit Schulen etc.

Ca. 0,5 %: Enttüddeln von Schafzäunen (grrrrrrrrrr……=/)

Grundsätzlich machen wir das ehrenamtlich. Ein Großteil des Geldes, über welches wir verfügen, kommt dabei von uns selbst (durch unsere „normale“ Arbeit). Eine Hausordnung: Jeden Monat stecken wir zwischen 400 und 600 Euro „privat“ in unsere Projekte.

Manche Arbeiten machen nicht so viel Spaß (Buchführung, Schafzäune enttüddeln), andere wiederum sind toll (Füttern z.B.).
Heute abgeäppelt und die Tiere mit Zweigen versorgt. Finden die super 🙂
Die nagen die Rinde richtig ab, das sollen sie auch, denn da sind wichtige Mineralien drin (haben aber auch einen Leckstein und ne extra Leckschale (sogar mit Selen, wichtig für Schafe)).